Das Militärhistorische Museum Dresden - Ein Museum von Weltrang
Das Militärhistorische Museum Dresden (im Volksmund auch Armeemuseum Dresden genannt) ist eines der weltweit größten Militärmuseen mit ca. 1,2 Millionen Objekten der deutschen Militärgeschichte aller Epochen. Das MHM Dresden ist seit 1994 das Leitmuseum der Bundeswehr und dokumentiert 600 Jahre deutsche Militärgeschichte vom späten Mittelalter bis heute.
Anders als die meisten anderen Armeemuseen ist das Militärhistorische Museum Dresden keine Spartensammlung, sondern eine universale militärische Sammlung. Bedeutende Teile des Inventars stammen aus dem Königlich-Sächsischen Arsenal und aus dem Bestand der NVA (Armee der DDR).
Die Sammlung des Militärhistorischen Museums
Das Armeemuseum Dresden zeigt eine beeindruckende Sammlung von:
- Waffen und Munition aus sechs Jahrhunderten
- Großtechnik - Panzer, Flugzeuge und U-Boote
- Uniformen, Orden und Fahnen verschiedener Epochen
- Weltraumtechnik - darunter der Landeapparat des Raumschiffes "Sojus 29" und der Raumanzug von Sigmund Jähn (1978), dem ersten Deutschen im All
Deutsche Militärgeschichte seit 1945
Eine eigene Abteilung des Militärhistorischen Museums Dresden widmet sich der Militärgeschichte seit 1945. Sie zeigt Kampftechnik der NATO und des Warschauer Paktes, darunter Panzer und Flugzeuge wie MiGs und Starfighter. Die Ausstellung vermittelt interessante Einblicke in den Soldatenalltag beider deutscher Staaten.
Highlights der Ausstellung
Berühmte Ausstellungsstücke
- "Brandtaucher" - das erste deutsche U-Boot von Wilhelm Bauer (1851). Das 8 m lange, mit Tretrad angetriebene Eisenfahrzeug für drei Mann Besatzung. Der Tauchversuch im Kieler Hafen 1851 missglückte und hätte dem Erfinder fast das Leben gekostet.
- "Faule Magd" - Stabring-Geschütz aus der Zeit um 1450. "Faul" deshalb, weil sie die plumpen Steinkugeln höchstens 500 m weit schießen konnte.
- V1-Rakete aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges
- Sojus 29 Landeapparat und Raumanzug von Sigmund Jähn (1978)
Architektur von Daniel Libeskind
Das Hauptgebäude am Olbrichtplatz des Militärhistorischen Museums Dresden erfuhr eine spektakuläre Rekonstruktion nach Plänen des weltbekannten Architekten Daniel Libeskind. Die keilförmige Erweiterung durchbricht dramatisch die historische Fassade des ehemaligen Arsenals und ist zu einem neuen Wahrzeichen Dresdens geworden.
Das ursprüngliche Gebäude hatte von 1873 bis 1879 als Hauptgebäude des Arsenals der Dresdner Garnison gedient. Die niedrige Decke und die vielen tragenden Säulen lassen noch heute die ursprüngliche Arsenal-Funktion erkennen.
Geschichte des Museums
Die Geschichte des Militärhistorischen Museums Dresden reicht weit zurück:
- 1897: Erste Ausstellung der Arsenal-Sammlung
- 1914: Umbenennung in "Sächsisches Armeemuseum"
- 1940: "Deutsches Heeresmuseum"
- 1946-1965: Nutzung als Stadthalle für Konzerte und Veranstaltungen
- 1972: Eröffnung des Armeemuseums der DDR
- 1994: Leitmuseum der Bundeswehr
- 2011: Wiedereröffnung nach Umbau durch Daniel Libeskind
Außenstandorte und Besondere Angebote
Das Militärhistorische Museum Dresden unterhält auch Ausstellungen auf anderen Standorten:
- Festung Königstein: Ausstellungen "Festungsbau und Militärgeschichte" und "Geschichte des sächsischen Zeugwesens"
- Alberthafen: Binnen-Minensuchboot "Atlantis" (nach Anmeldung besuchbar)
Besondere Angebote
- Führungen durch die Dauerausstellung
- Führungen auf der Festung Königstein
- Führungen auf dem Minensuchboot "Atlantis" (nach Anmeldung)
- Museumsshop mit Fachpublikationen
- Vortragsreihe zur deutschen Militärgeschichte
- Familienangebote und Schulprogramme
Dauerausstellungen
Das Armeemuseum Dresden zeigt zwei große Dauerausstellungen:
- "Hinterlassenschaften aus fünf Jahrhunderten" - Vom Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg
- "Deutsche Militärgeschichte 1945-1970" - Bundeswehr und NVA im Kalten Krieg
Ergänzt werden die Dauerausstellungen durch wechselnde Sonderausstellungen wie "Dresden und das Militär" oder thematische Präsentationen zu aktuellen historischen Jahrestagen.