Landeshauptstadt Dresden
Einführung Sachsen
as Land Sachsen gehört zu den reichsten und vielfältigsten Kulturlandschaften Europas. Dieses im Südosten Deutschlands gelegene "Land der Schlösser und Burgen" mit seinen etwa 1000 Schlossanlagen, Herrensitzen und Parks zeichnet sich durch eine überaus wertvolle Gotik-, Renaissance-, Barock- und klassizistische Architektur sowie durch Kunstsammlungen von Weltruf und nicht zuletzt durch eine sehr reizvolle, romantische Landschaft aus.

Seit der deutschen Eroberung der slawischen Siedlungsgebiete zwischen Elbe und Neiße um 1000 u.Z. erfuhren die Mark Meißen und das daraus hervorgehende Kurfürstentum und Königreich Sachsen eine sehr bewegte Geschichte, die nicht zuletzt durch die Lage des Landes im Spannungsfeld zwischen West- und Osteuropa geprägt war. Zahlreiche europäische Kriege wie die Hussiteneinfälle und der Dreißigjährige, der Nordische, der Siebenjährige und der Napoleonische Krieg wüteten hier besonders heftig.

Die sächsischen Kurfürsten und Könige spielten eine wichtige Rolle im Wechselspiel der europäischen Monarchien. Die sächsischen Landesherren, die Wettiner, fungierten zeitweise als Verwalter des Deutschen Reiches (Reichsvikar) und trugen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch die polnische Königskrone. Erst im Jahr 1918 fand die sächsische Monarchie mit der Abdankung des letzten sächsischen Königs ein Ende. Der nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelöste Freistaat Sachsen gründete sich im Jahr 1990 wieder.

Die Landeshauptstadt Dresden, die "Barockperle" am Elbestrom, präsentiert sich als Kunst- und Kulturstadt von Weltrang. Mit ihren einzigartigen, prachtvollen Renaissance- und Barockbauwerken zählt sie zu den schönsten Städten Europas. Das Residenzschloss, der Georgenbau, der Stallhof, das Johanneum und das Taschenbergpalais bilden zusammen die größte und schönste Renaissance-Schlossanlage Europas. Die im Stil der Neorenaissance gebaute Semperoper zählt zu den großartigsten Opernhäusern der Welt. Mit solchen Bauwerken wie dem Zwinger, der Katholischen Hofkirche und der Frauenkirche verfügt Dresden über die bedeutendsten Spätbarockbauten Europas nördlich der Alpen. Auch das im Stil der Chinoiserien gestaltete Schloss Pillnitz ist europaweit einmalig.

Die Dresdner Museen warten mit weltberühmten Sammlungen einzigartiger Kunst- und Kulturschätze auf. Die Gemäldegalerie Alte Meister, die Galerie Neue Meister, die Kurfürstlich-Königliche Schatzkammer "Grünes Gewölbe", das Kupferstichkabinett, die Porzellansammlung, die Rüstkammer, das Münzkabinett und der Mathematisch-Physikalische Salon (alle gehören zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden) zählen zu den reichsten und bedeutendsten Kunstsammlungen Europas.

In Dresden wirkten zahlreiche bedeutende Künstler wie die Maler Bernardo Bellotto (genannt Canaletto), Anton Graff, Philipp Otto Runge, Caspar David Friedrich und Adrian Ludwig Richter. Der unvergleichliche Barockbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann und bedeutende Bildhauer wie Balthasar Permoser und Ernst Rietschel prägten das Gesicht der Stadt. In der Dresdner gründete sich die weltberühmte expressionistische Künstlergruppe "Die Brücke".

Die Schriftsteller Ludwig Tieck, E.T.A. Hoffmann, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller, Theodor Körner, Gerhart Hauptmann, Jean Paul, Henrik Ibsen, Iwan Turgenjew, Fedor Dostojewski, Erich Kästner und Martin Andersen Nexö arbeiteten in Dresden oder lebten zumindest eine Zeit lang in der Stadt. Der Philosoph Arthur Schopenhauer verfasste hier sein Hauptwerk. Der beliebte Abenteuerschriftsteller Karl May schrieb seine berühmten Romane im unweit gelegenen Radebeul.

Im Dresdner Musikleben waren berühmte Komponisten wie Heinrich Schütz, Carl Maria von Weber, Richard Wagner, Robert Schumann, Richard Strauss, Antonin Dvorák und Peter Tschaikowski tätig. Emile Jaques-Delcroze, Mary Wigman und Gret Palucca entwickelten den modernen Ausdruckstanz in Dresden.

Das Dresdner Umland zeichnet sich durch eine einmalige Vielfalt und Schönheit aus. Auf den Elbhängen stehen reizende Elbschlösser. Die wildromantische Felsenlandschaft des Elbsandsteingebirges wird vom Elbestrom durchflossen, auf dem die Schiffe der größten und ältesten Raddampferflotte der Welt ihre Bahn ziehen. Hoch über dem Strom erhebt sich die gewaltige Festung Königstein. Die Bastei bietet einen atemberaubenden Ausblick über das Elbtal.

Nördlich von Dresden steht inmitten einer herrlichen Teich- und Waldlandschaft das große prächtige Barockschloss Moritzburg. Zu den zahlreichen Attraktionen des Dresdner Umlandes gehören auch die malerischen Radebeuler Weinberge, die Domstadt Meißen, in der die weltberühmte Porzellan-Manufaktur das begehrte Meissener Porzellan herstellt, die an historischen Bauwerken reiche Stadt Pirna und die urige Burg Stolpen. Der Tharandter Wald, die Wirkstätte des Vaters der deutschen Forstwissenschaft Heinrich Cotta, gehört zu den schönsten Waldlandschaften Deutschlands.

Leipzig, die größte Stadt Sachsens, wurde als Messestadt - als Drehkreuz des Handels zwischen West-, Ost-, Nord- und Süd-Europa - berühmt. Der Besucher findet hier nicht nur viel interessante Architektur, sondern auch ein ganz besonderes Flair.

Leipzig ist neben Frankfurt am Main der führende Buchhandelsplatz Deutschlands. Heute richtet die Buchstadt Leipzig die zweitgrößte deutsche Buchmesse nach Frankfurt aus. Sie ist Heimstatt bedeutender Buchverlage, des "Börsenvereins der deutschen Buchhändler", der einzigen Schriftstellerschule Deutschlands, der Deutschen Zentralbücherei für Blinde und der Hochschule für Graphik und Buchkunst. Die Deutsche Bücherei erfasst als Zentrale der deutschen Allgemeinbibliographie lückenlos alle von Verlagen herausgebrachten Veröffentlichungen in deutscher Sprache.

In der Musik-, Kunst- und Theaterstadt Leipzig lebten und wirkten unter anderem die Dichter Schiller und Goethe, die Komponisten Telemann, Mendelssohn-Bartholdy, Schumann, Wagner, Lortzing und Mahler und die berühmte Schauspielerin und Theater-Reformerin Friederike Caroline Neuber. Der Thomanerchor und das Gewandhausorchester besitzen Weltruf. Berühmt wurde Leipzig vor allem auch als Wirkstätte von Johann Sebastian Bach.

Von Leipzig ging im Herbst 1989 die friedliche Revolution aus, die zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten führte.

Leipzig ist eine grüne Stadt mit zahlreichen schönen Parkanlagen. Das Leipziger Umland, zu dem der größte zusammenhängende Auenwald Mitteleuropas gehört, und Westsachsen laden mit weiten Wald- und Flusslandschaften zur Erholung ein. Im Umfeld von Leipzig entsteht auf den riesigen Flächen stillgelegter Braunkohletagebaue eine ausgedehnte Seenlandschaft. An den Flüssen und am Elbestrom Westsachsens findet der Reisende zahlreiche Burgen und Schlösser mit interessanten Museen.

Die Oberlausitz erlebte als politische und Handelsdrehscheibe zwischen Polen, Schlesien, Böhmen, der Mark Meißen und Brandenburg eine besonders wechselvolle Geschichte, konnte sich aber auch gerade deshalb eine große Eigenständigkeit bewahren. Das durch den Tuchhandel zu Wohlstand gelangte, sehr selbstbewusste Oberlausitzer Städtebürgertum vermochte den häufig wechselnden böhmischen, brandenburgischen und sächsischen Landesherren besondere Privilegien abzutrotzen.

Der Oberlausitzer Sechsstädtebund, in dem sich Bautzen, Görlitz, Zittau, Löbau, Kamenz und Lauban (letztere Stadt gehört heute zu Polen) zusammenschlossen, übte die Vorherrschaft in der Region aus. Noch heute verfügen diese Oberlausitzer Städte über besonders schöne historische Stadtkerne. Deren wertvolle Architektur zeugt vom einstigen Reichtum der Stadtbürger.

Das Oberlausitzer Gebiet erstreckt sich von der weiten flachen Heide- und Teichlandschaft im Norden, dessen großes Seenland aus ehemaligen Braunkohletagebauen hervorging, über das sanft gewellte Mittelgebirgsland um Kamenz und Bautzen bis zum romantischen Zittauer Gebirge, dem kleinsten Gebirge Deutschlands, im Süden. Der im Nordosten der Oberlausitz gelegene Pückler-Park Bad Muskau ist als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt.

Die Lausitz ist Lebensraum der Sorben, des kleinsten slawischen Volkes. Über die deutsche Kolonisierung der einst slawischen Siedlungsgebiete zwischen Elbe und Oder um 1000 u.Z. hinweg konnte sich das sorbische Volk bis heute eine eigene Kultur und Sprache bewahren.

Die herrlichen Mittelgebirgslandschaften des Erzgebirges und des Vogtlandes laden den Erholungssuchenden mit sanften Höhenzügen, schroffen Flusstälern und ausgedehnten Waldgebieten ein.

Von Tharandt über Freiberg und das Osterzgebirge bis zum Westerzgebirge findet der Besucher unzählige Museen, technische Denkmäler, Heimatstuben, Schaubergwerke und Bergbaulehrpfade, die über den Erzbergbau und die reiche handwerkliche Tradition dieser Region, zu der vor allem die Schnitzerei, die Klöpplerei und das textile Gewerbe gehören, berichten. Von herausragender Bedeutung sind das Museum für bergmännische Volkskunst in Schneeberg, das Erzgebirgsmuseum in Annaberg-Buchholz und das Spielzeugmuseum in Seiffen. Die Silberstraße, Sachsens längste Ferienstraße, verbindet die vom Bergbau geprägten Städte des Erzgebirges.




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CD-Ausgabe "Dresden & Umgebung"
mit 3 Büchern, 16 Fotogalerien und dem vollständigen landeskundlichen Reiseführer [ weiter... ]


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