Landeshauptstadt Dresden
Dresdner Umland West

Domstadt Meißen

  Stadt Meißen | Albrechtsburg, Dom | Geschichte | Porzellan-Manufaktur


Die Stadt Meißen (106 m ü. NN, ca. 27.000 Einwohner) ist westlich von Dresden im Mündungskessel des Flusses Triebisch sowie auf den umliegenden Hügeln und Höhenrücken beiderseits der Elbe gelegen. Mit ihrer wertvollen Gotik- und Renaissance-Architektur bildet die Meißner Altstadt ein einziges großes Flächendenkmal.

Die auch "Wiege Sachsens" genannte mehr als 1000 Jahre alte Stadt blickt auf eine bedeutende Geschichte zurück. Sie war Sitz der Meißner Markgrafen und der ersten sächsischen Kurfürsten, außerdem Bischofssitz des Bistums Meißen und Sitz des kaiserlichen Statthalters. Meißen wurde aber vor allem durch das seit 1710 hier hergestellte "Weiße Gold", das Meissener Porzellan® bekannt.

Die 800-jährige Tradition des Weinbaus im Elbtal nahm im Meißner Gebiet ihren Anfang. Das nördlich von Meißen gelegene Schloss Proschwitz ist das älteste sächsische Weingut. Den Meißner Wein kann man in einer der zahlreichen Weinstuben der Region sowie in den Einrichtungen der Winzergenossenschaft probieren.

Meißner Burgberg mit Albrechtsburg und Dom

Blick auf den Meißner Burgberg

Bild: Meißner Burgberg, vom jenseitigen Elbufer gesehen


Eine ausführliche und umfassend bebilderte Beschreibung der Domstadt Meißen finden Sie in "Das große Buch Dresdner Umland".
Auf dem Meißner Burgberg steht - weithin sichtbar - das bauhistorisch wertvolle Ensemble aus Albrechtsburg, Dom, Bischofsschloss und Domherrenhöfen. Es prägt die Silhouette der Stadt. Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Lage von Stadt und Burg, wenn man sich Meißen rechtselbisch von Nordosten her nähert.

Der Burgberg (die "Burgfreiheit") war einst Sitz dreier Herren: des Markgrafen der Mark Meißen (aus der das Kurfürstentum Sachsen hervorging), des Bischofs des Bistums Meißen und bis zum Jahr 1426 (bis zur Gründung des Kurfürstentums Sachsen) auch des kaiserlichen Burggrafen (des Statthalters des Kaisers in der Mark Meißen).

Mehrere romantische, von schönen historischen Gebäuden eingefasste enge Gassen und Treppen führen auf den Burgberg und den benachbarten Afraberg hinauf, z. B. die Roten Stufen und die Afrastufen. Beim Aufstieg von der Stadt zum Afraberg über die Superintendenturstufen oder die hinter der Frauenkirche entlang führenden Frauenstufen kommt man am Buchstabenstein vorbei, der eine verschlungene Darstellung des Alphabets zeigt. Vom Marktplatz her erreicht man den Burgberg über die von schönen Barock- und Renaissance-Bauten gesäumte Burgstraße und die Schlossstufen.

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Afraberg (St.-Afra-Berg)

Die südwestlich des Burgberges auf dem Afraberg gelegene Afranische Freiheit (Afrafreiheit) bildete einst eine befestigte geschlossene Siedlung für steuer- und abgabenbefreite oder -begünstigte und nicht der Gerichtsbarkeit der Stadt Meißen unterstellte geistliche und weltliche Dienstleute im Ritterstand. Noch bis in das 19. Jahrhundert hinein genossen die Bewohner Sonderrechte. Zu den schönen historischen Gebäuden dieses reichen Viertels über der Stadt gehören die im Jahr 1535 gebaute Afranische Pfarre (Pfarrhaus St. Afra; Freiheit 7) mit einem Renaissance-Eckerker und das gegenüber der Afrakirche stehende spätgotische Haus "Rote Stufen" (Nr. 3), das sich der bischöfliche Gerichtsverwalter Nicolaus Heynemann im Jahr 1510 errichten ließ.

Meißen - Jahnaischer HofAn dem erstmals im Jahr 1252 erwähnten und im Jahr 1610 umgebauten Jahnaischen Hof (Freiheit 1) sind neben spätgotischen Bauelementen ein schönes Sitznischenportal von 1608 (1880 erneuert) und eine wertvolle geschnitzte Holztür bemerkenswert. Das mit Sitznischen ausgestattete innere Löwenportal aus dem Jahr 1610 gilt als schönstes Renaissance-Portal Meißens.


Bild: Jahnaischer Hof, am Weg von der Kirche St. Afra zum Burgberg gelegen


Zu den ehemaligen Dienstritter- und Klerikerhöfen auf dem Afraberg gehören auch das im Jahr 1649 neu aufgebaute Burglehen (Freiheit 2) sowie ein ehemaliger Domherrenhof (Freiheit 6) aus dem 15. Jahrhundert, der Reste eines "Festen Hauses" aus dem 12. Jahrhundert enthält.

Die Kirche St. Afra (Afrakirche) wurde vor 1300 als Gotteshaus des im Jahr 1205 gegründeten Augustiner-Chorherrenstifts Sankt Afra am Ort eines im Jahr 1064 geweihten Vorgängerbaus errichtet. Wegen des Standortes auf einem Bergsporn ist der um 1285 umgebaute Chor ungewöhnlich lang. Der Turm entstand erst um 1765. Zur wertvollen Innenausstattung der dreischiffigen gotischen Kirche gehören das Kreuzrippengewölbe und der Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert sowie der um 1660 von Valentin Otte geschnitzte und von Johannes Richter bemalte spätgotische Altar. Die ebenfalls von Otte im Jahr 1657 geschaffene Kanzel zeigt eine Darstellung von Jonas mit dem Wal. Auf den Emporenreliefs sind Mitglieder der Familie von Schleinitz dargestellt, die im Jahr 1408 die Schleinitz-Kapelle stiftete. Die ebenfalls nach einer Stifterfamilie benannte Taubenheimsche Kapelle stammt aus dem Jahr 1454, die Bibliothek über der Sakristei aus dem Jahr 1504.

Meißen - Portal der Kirche St. Afra

Bild: Portal der Kirche St. Afra














Bilder unten: Innenansicht des ab 1285 gebauten (sehr lang gestreckten) Chores der Kirche St. Afra mit dem um 1660 von Valentin Otte geschnitzten spätgotischen Altar


Meißen - Kirche St. Afra - InnenraumMeißen - Kirche St. Afra - Altar
Von dem im Zuge der Reformation aufgelösten Augustinerkloster (Afrakloster, an die Hintermauer des Jahnaischen Freihofes angrenzend) blieben einige Bauteile wie Remter, Kreuzgang, Küche und Wirtschaftshof erhalten. Hier gründete Herzog Moritz (der dann von 1547 bis 1553 als Kurfürst Moritz von Sachsen regierte und Dresden zur kurfürstlichen Residenz machte) im Jahr 1543 die berühmte Fürstenschule St. Afra. In dieser Sächsischen Landesschule wurden Schüler aus allen Bevölkerungsschichten auf die Universität vorbereitet. Zu den Absolventen gehörten Gotthold Ephraim Lessing und Christian Fürchtegott Gellert. Als humanistische Internatsschule bestand sie, nach einem Umzug in einen Neubau im Jahr 1871, bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933, dann wurde sie als "Deutsche Heimschule" weitergeführt und schließlich im Jahr 1943 aufgelöst. In der Zeit der DDR zog hier die Hochschule für Landwirtschaft ein. Im Jahr 2001 eröffnete - als erste Bildungseinrichtung dieser Art in den neuen Bundesländern - das Landesgymnasium St. Afra, ein vom Freistaat getragenes europa-offenes Gymnasium für Hochbegabte.

Meißen - Gymnasium St. Afra

Bild: Gymnasium St. Afra auf dem Afra-Berg


Stadt Meißen

Weil die Stadt Meißen im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bomben- und Artillerieangriffen verschont blieb, verfügt sie über sehr viel wertvolle historische Bausubstanz. Von den etwa 1.450 Einzel-Baudenkmalen wurden seit 1990 ca. 70% saniert (wegen der schwierigen finanziellen Situation der Meißner Denkmalschutzbehörde laufen die Restaurierungs- und Erhaltungsarbeiten inzwischen nur noch langsam weiter - Sponsoren sind sehr willkommen). Beispiele sind das prächtige Domherrenhaus Rote Stufen 3 von 1509 und das Renaissance-Gebäude Marktgasse 1 von 1553 mit Holzbalkendecken und einem feuerfesten, "Schwarzküche" genannten Gewölbe. Eine Schwarzküche aus der Biedermeierzeit ist auch in einem Zimmer des Residenz-Hotels an der Frauenkirche hinter Glas zu sehen.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Meißner Unterstadt gehört der malerische Marktplatz mit dem Rathaus und der Frauenkirche. In diesem Kernbereich der Altstadt sind zahlreiche restaurierte Gotik- und Renaissance-Bürgerhäuser zu finden, die den Reichtum des Meißner Bürgertums im 16. und 17. Jahrhundert erahnen lassen. Im Umfeld des Marktes prägen enge Gassen, alte Weinkeller und grün umrankte Hinterhöfe das Innenstadtbild.

Meißner RathausDas spätgotische Rathaus (1472- 1478; s. Bild) besitzt schöne Blend­giebel, drei hohe Zwerchgiebel über der Traufe der Marktseite und ein mächtiges, 18 m hohes Dach über der nur 11 m hohen Fassade. Am Entwurf war Arnold von Westfalen beteiligt, der zu jener Zeit die Albrechtsburg errichtete. Wegen der Hanglage des Standortes besitzt das an der Markt­seite dreistöckige Rathaus an der Rückseite nur zwei Stockwerke. Über der Tür ist das Stadtwappen mit dem "Meißner Judenkopf" zu sehen.

Die Holzbalkendecke des Ratssitzungssaales stammt noch aus der Zeit der Entstehung des Rathauses. In dem mit einem schönen Zellengewölbe ausgestatteten Steinernen Kämmerlein war früher das Meißner Stadtarchiv untergebracht.

Meißen - MarktapothekeDie im Stil der Renaissance mit Zwerch­häusern und Volutengiebeln ausgestattete Marktapotheke (Haus Markt 4, s. Bild) besteht seit 1560. Der zweigeschossige Erker ziert die Fassade seit 1717.
Das Renaissance-Haus Markt 9 (neben der Weingaststätte "Vincenz Richter") wird nach seinem ehemaligen Besitzer Bischof Benno, der hier inmitten der Bürger anstatt oben im Schloss wohnte, auch Bennohaus genannt. Es zeigt romanische Bauelemente und ein am Ende des 16. Jahrhunderts geschaffenes Sitznischenportal sowie den "Kleinen Wendelstein" und innen eine schöne gotische Ausstattung mit einer bemalten Holzdecke aus dem 16. Jahrhundert, die bei Restaurierungsarbeiten wieder freigelegt wurde. Im Erdgeschoss ist ein kunstvolles Deckengewölbe vom Ende des 15. Jahrhunderts und im Hof ein alter Brunnen zu sehen.

Das im Jahr 1602 errichtete Renaissance-Haus Marktgasse 13 wurde äußerlich originalgetreu rekonstruiert, im Inneren dagegen modern ausgebaut.

Frauenkirche MeißenAn der Südecke des Marktplatzes steht die im Jahr 1457 nach einem Brand wieder aufgebaute Frauenkirche (s. Bild), eine dreischiffige spätgotische Hallenkirche, deren Langhaus breiter als lang ist. Schon im Jahr 1205 wird für diesen Standort eine "Kapelle am Markt" erwähnt. Von der Plattform des im Jahr 1549 nach einem Brand neu gebauten Turms bietet sich ein schöner Ausblick auf die Stadt und das Meißner Elbtal.
Am Turm der Frauenkirche ist das weltweit älteste noch funktionierende Porzellan-Glockenspiel zu sehen. Dieses von Emil Paul Börner in der Porzellan-Manufaktur aus Meissener Porzellan® gefertigte Glockenspiel war im Jahr 1929 anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt Meißen eingeweiht worden. In den Jahren 2002 bis 2004 erfuhr es eine umfassende Restaurierung, wobei sich die klangliche Abstimmung der Glocken als äußerst kompliziert erwies. Die 37 weißen Glocken spielen heute computergesteuert jeweils einen von sechs verschiedenen Chorälen. Die ursprüngliche Stiftwalze kommt nur noch bei besonderen Anlässen zum Einsatz.

Zu der wertvollen Innenausstattung der Frauenkirche gehören das spätgotische Netzgewölbe von 1457 und der spätgotische Schnitzaltar eines unbekannten Meisters aus der Zeit um 1480 mit einer Marienkrönung im Schrein. Einige der Grabmale stammen aus dem 15. Jahrhundert.

Meißner Frauenkirche - InnenansichtMeißner Frauenkirche - Kanzel und Taufbecken

Bilder: Innenansicht der Frauenkirche, Kanzel und Taufbecken


Meißner Frauenkirche - Altar

Bild: Altar der Frauenkirche (spätgotischer Schnitzaltar, um 1480)


Meißner Frauenkirche - BildfensterMeißner Frauenkirche - Orgel

Bilder: Bildfenster und Orgel der Frauenkirche



Blick vom Frauenkirchturm auf Meißen

Bild: Blick vom Frauenkirchturm auf Meißen (vorn das Rathaus am Marktplatz, hinten der Burgberg)


Weingaststätte Vincenz Richter in Meißen
Ein neben der Frauenkirche stehendes attraktives, im Jahr 1523 als Zunfthaus der Tuchmacherinnung errichtetes Fachwerkhaus (s. Bild) beherbergt die traditionsreiche Weingaststätte (Weinstube) Vincenz Richter. Der Name erinnert an einen früheren Besitzer, der im Jahr 1873 das Schankrecht für das Haus erwarb.
Die Weingaststätte ist nicht nur wegen der heimischen Weine und der sächsischen Küche, sondern auch wegen der wertvollen historischen Inneneinrichtung einen Besuch wert. Dazu gehören Rüstungen und Waffen aus dem Bauernkrieg, Bilder von Thomas Müntzer und dem ungarischen Freiheitskämpfer Lajos Kossuth, spanische Sturmhauben, die nun als Lampenschirme dienen, spätmittelalterliches Mobiliar, Innungskrüge der Meißner Handwerkerzünfte und weitere wertvolle Zinngegenstände, alte Kelter- und Küferwerkzeuge, frühe Stadtansichten sowie Porzellane und frühgeschichtliche Funde. Der Stammtisch ist aus der Eichenholzwelle der im Jahr 1883 abgerissenen Meißner Schiffsmühle gebaut. Zu den Gesellschaftsräumen des Hauses gehören neben der "Weinpresse" die "Kleine Folterkammer" und die "Große Folterkammer", zu deren Ausstattung zahlreiche Folter- und Prangerinstrumente gehören.

Meißen - FrauenstufenMeißen - Bahrmannsches Brauhaus

Bilder: Frauenstufen (führen von der Weingaststätte Vincenz Richter hoch zum Afra-Berg; Bild links) und Bahrmannsches Brauhaus


Hinter der Frauenkirche (vom Marktplatz gesehen) steht das mit einem prächtigen Renaissance-Giebel und wertvollem Fassadenschmuck verzierte Bahrmannsche Brauhaus (1569-1574). Das Renaissance-Portal zeigt ein wahrscheinlich von Hans Köhler d. Ä. geschaffenes Relief, das Simsons Kampf mit dem Löwen darstellt. Die Balkendecke und die Wandmalereien im Inneren sowie die Schriftbänder zu beiden Seiten des Portals wurden im Jahr 1980 freigelegt. Die Fassade und die Seitenflügel erfuhren im Jahr 1996 eine umfassende Restaurierung. Eine Schrifttafel an der Fassade verkündet: "Was gilt diese Welt? Was der Ruhm und was der Erfolg? Nach einem erbärmlichen Begräbnis sind wir nur Staub und Schatten."

Meißen - TuchmachertorGegenüber dem Brauhaus ist das aus Sandstein gebaute Tuchmachertor (s. Bild), eines der schönsten Renaissance-Tore Meißens, zu sehen. Es handelt sich um eine im Jahr 1956 geschaffene Kopie des um 1600 als Zugang zum Stadtfriedhof errichteten Tores.
Meißen - Denkmal für König Heinrich I.Östlich vom Marktplatz befindet sich der Heinrichsplatz. Den im Jahr 1863 errichteten Heinrichsbrunnen ziert das von Robert Henze geschaffene Standbild des deutschen Königs Heinrich I. (s. Bild) - des Gründers der Burg Misni im Jahr 929.

        Meißen - Denkmal für König Heinrich I.
Meißen - FranziskanerkircheHinter dem Heinrichsbrunnen ragt die zwischen 1447 und 1457 nach der Brandvernichtung des Vorgängerbaus errichtete Franziskanerkirche auf (s. Bild). Es ist die Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters, das um 1258 gegrün­det und nach dem Einzug der Reformation in Sachsen (1539) aufgelöst wurde. Die dreischif­fige spätgotische Hallenkirche diente nach der Reformation als Begräbnisstätte und Speicher. Der Hohe Chor wurde im Jahr 1823 abge­brochen. Heute ist das Meißner Stadt- und Kreismuseum in der im Jahr 1996 sanierten Gebäudeanlage eingerichtet. Es zeigt zahlreiche wertvolle Exponate zur Stadtge­schichte (wie z. B. das Meißner Richtschwert aus dem 17. Jahrhun­dert) und zum Weinbau im Elb­tal. Im Kreuz­gang sind bedeutende Grabplatten und Skulp­turen zu besichtigen. Einige der letzteren sind Arbeiten des berühmten Bildhauers und Porzellan-Dekorgestalters Johann Joachim Kändler.

Meißen - Kreuzgang an der Rückseite der Franziskanerkirche

Bild: Kreuzgang an der Rückseite der Franziskanerkirche


Stadtmuseum Meißen in der Franziskanerkirche

Bilder: Stadtmuseum Meißen in der Franziskanerkirche (links) und Blick in den Kreuzgang mit Skulpturen und Grabdenkmälern sowie in den Hof des Kreuzganges (unten)


Meißen - Kreuzgang an der FranziskanerkircheMeißen - Hof am Kreuzgang der Franziskanerkirche
Richtschwert im Meißner Stadtmuseum

Bild: Meißner Richtschwert (17. Jahrhundert) im Stadtmuseum


Auf dem Theaterplatz steht das Meißner Stadttheater. Bis zum Umbau im Jahr 1851 diente es als Gewandhaus (Kaufhaus) der Tuchmacher. Dieses war kurz nach 1545 errichtet und nach seiner Zerstörung in der Zeit um 1690 in vereinfachter Form wieder aufgebaut worden.

Am Neumarkt jenseits der Triebisch steht die um 1150 errichtete und im 13. Jahrhundert umgebaute spätromanisch-frühgotische Nikolaikirche. In ihrem Inneren blieben Reste frühgotischer Wandmalereien erhalten. Seit 1928 dient die Kirche als Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Die Plastiken trauernder Mütter und Kinder der von Emil Paul Börner (1888-1970) in den 1920er Jahren aus Meissener Porzellan® hergestellten Epitaphien gehören zu den größten jemals hergestellten Porzellanfiguren.

Die um 1200 errichtete kleine romanische Martinskapelle (Martinskirche) auf dem Plossen (Martinsberg) verfügt über einen wertvollen spätgotischen Altar.

Meißen - Fluss Triebisch

Bild: Flüsschen Triebisch im Meißner Stadtgebiet


Meißner Umgebung

Die Fahrgastschiffe der Elbeschifffahrt verkehren von Meißen stromabwärts bis Riesa und stromaufwärts bis Dresden.

Das etwa 5 km südlich vom Meißner Stadtzentrum entfernt, hoch über der Elbe stehende Schloss Siebeneichen ist ein im Jahr 1748 errichtetes viergeschossiges, dreiflügeliges Gebäude mit einem schönen barocken Westflügel. Der ältere Teil mit Turm entstand um 1550. Am Anfang des 19. Jahrhunderts waren hier bedeutende Künstler der Romantik zu Gast, was dem Haus die Bezeichnung "Romantikerburg" einbrachte. Das Schloss und der bergige Naturpark mit Wildgehege und Vogelschutzlehrpfad sind beliebte Ausflugsziele.

Das malerische Landschaftsschutzgebiet "Linkselbische Täler" ist ein geschätztes Wandergebiet. Mehrere Aussichtspunkte bieten einen herrlichen Blick über das Elbtal. Im elbaufwärts rechtselbisch gelegenen Spaargebirge mit seinen Weinbergen, Winzerhäuschen und dem bis an das Elbufer reichenden Felsmassiv bieten sich Weinwanderwege für Tagestouren in herrlicher Umgebung an. Dies gilt auch für die elbabwärts gelegenen Weinterrassen von Proschwitz mit den im Jahr 1662 gebauten "Katzenstufen". Hier laden, wie auch sonst entlang der Sächsischen Weinstraße, mehrere Weinstuben wie die Weingaststätte "Alte deutsche Bosel" zur Weinprobe ein. Vom Spaargebirge ist es nicht weit nach Weinböhla, einem der ältesten Weinbauorte Sachsens.

In Bockwen und Scharfenberg südlich von Meißen stehen Renaissance-Schlösser aus dem 16. Jahrhundert. Schloss Bockwen wurde im 18. Jahrhundert um drei barocke Flügel erweitert. Schloss Scharfenberg zeigt ein altes romanisches Portal. Im Kellerhaus ist ein Heimatmuseum eingerichtet.

In dem elbabwärts von Meißen gelegenen Ort Klosterhäuser blieb die Ruine des im Jahr 1217 erbauten Klosters Zum hl. Kreuz erhalten. Im Umfeld der aus der Zeit um 1250 stammenden Klosterkirche sind schöne Steinmetzarbeiten zu sehen.

Der elbabwärts von Meißen gelegene Ort Niederau ist unter anderem wegen seines im Jahr 1842 errichteten Bahnhofes einen Besuch wert.



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