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Dippoldiswalde • Reinhardtsgrimma

Dippoldiswalde

Benannt ist die im Jahr 1218 erstmals urkundlich erwähnte Stadt Dippoldiswalde (etwa 8.400 Einwohner, Kreisstadt des Weißeritzkreises/Osterzgebirge) nach dem Einsiedler Sankt Dippold, der einer Legende nach um das Jahr 1000 hier gelebt haben soll (seine angebliche Felsbehausung kann man in der Umgebung von Dippoldiswalde besichtigen). Er ist auch im Stadtwappen zu sehen.

Der erzgebirgische Silberbergbau brachte der Stadt ab dem 13. Jahrhundert großen Wohlstand, doch Kriegsereignisse wie der Hussitenüberfall von 1429, die Verwüstung der Stadt durch kaiserliche Landsknechte im Jahr 1632 (im Dreißigjährigen Krieg) und die Zerstörungen im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) sowie 1813 im Napoleonischen Krieg - ebenso die verheerenden Stadtbrände wie z.B. im Jahr 1826 - zehrten den Reichtum der Stadt wieder auf.

Der Silberbergbau wurde im Jahr 1864 aufgegeben. Silber hatte damals seine Bedeutung als Münzmetall verloren, deshalb lohnte sich der kostenintensive Abbau der geringen Vorkommen in der Region nicht mehr.

Rathaus von DippoldiswaldeDer Altstadtkern von Dippoldiswalde steht unter Denkmalschutz. Am historischen Marktplatz ist neben schönen Renaissance-Bürgerhäusern das am Ende des 15. Jahrhunderts gebaute stattliche spätgotische Rathaus zu sehen. Es besitzt einen Renaissance-Giebel von 1540 an der Nordseite sowie ein Renaissance-Portal von 1534. Das alte Ratszimmer verfügt über zwei schöne Portale und ein kunstvoll bemaltes durchbrochenes Rippengewölbe.

www.dippoldiswalde.de

Die um 1230 errichtete romanisch-frühgotische Nikolaikirche zeigt sich als turmlose kleine Pfeilerbasilika mit großem Chorquadrat, Kreuzrippengewölbe im Chor und polygonaler Apsis. Sie enthält einen wertvollen spätgotischen Flügelaltar von 1520 mit Vergoldungen, reichem Schnitzwerk und künstlerischer Bemalung. In der Kirche blieben Reste der im 13. Jahrhundert geschaffenen Wandbemalung mit einer Darstellung der Nikolaus-Legende erhalten. (Die Holzbalkendecke des Mittelschiffs stammt aus dem 19. Jahrhundert.) Auch der Friedhof ist eine Besichtigung wert.

Stadtkirche DippoldiswaldeDie spätgotische Stadtkirche St. Marien und Laurentius ging aus einer um 1215 entstandenen romanischen Basilika hervor. (Die Turmbasis mit dem Portal und die "Brauthalle" genannte Vorhalle stammen noch aus romanischer Zeit.) Nach der Brandzerstörung dieses Vorgängerbaus im Jahr 1429 wurde bis 1499 an dessen Stelle die gotische Hallenkirche gebaut. Im Jahr 1632 (im Dreißigjährigen Krieg) erlitt sie Brandschäden. Die neue Innenausstattung war 1638 fertiggestellt. Der achteckige barocke Turmaufsatz entstand im Jahr 1685 nach Plänen von Wolf Caspar von Klengel.
An der Kassettendecke im Chor sind 33 Gemälde von Johann Panitz aus den Jahren 1640 bis 1642 zu sehen. Bei einer Restaurierung in den Jahren 1963 bis 1965 wurden auch Wandmalereien von S. Heber aus dem Jahr 1638 freigelegt. Die übrigen Decken und die Holzemporen zeigen gotisierende Bemalung aus dem 19. Jahrhundert. Eine architektonische Seltenheit sind die abgeflachten Rippen des Deckengewölbes. Das Altarbild von 1670, Christus am Kreuz mit Maria und Johannes darstellend, ist eine der bedeutendsten Arbeiten von Johann Finck. Die Kanzel und das Taufbecken stammen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Stadtkirche verfügt über eine wertvolle Sammlung alter Bücher.

Eingang von Schloss DippoldiswaldeSchloss Dippoldiswalde
Gegenüber der Stadtkirche steht das Renaissance-Schloss (s. Bilder oben). Zwischen 1530 und 1540 war es von Christoph Tendler aus einer Befestigungsanlage aus dem 12. Jahrhundert umgebaut worden. Nach einem Brand im Jahr 1632 erfuhr es in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine Erneuerung. Der zweiachsige dreigeschossige Mittelbau besitzt eine reich dekorierte Frührenaissance-Fassade. Der Nordflügel wurde 1840 angebaut.

Am Schloss sind Reste der im Jahr 1814 abgebrochenen Stadtmauer zu sehen. Das Obertor am Obertorplatz, einst ein Stadtzugang für Gespanne, wurde im Jahr 1845 abgebrochen.

Lohgerbermuseum
Die Lohgerberei zeigt - als einzige Schau­anlage dieser Art in Europa - eine Loh­gerberwerkstatt im Originalzustand von 1750. Diese im Jahr 1981 originalgetreu restaurierte Gerberei war noch bis 1925 in Betrieb. Die Schauanlage mit Wasser­werk, Zurichtstube, Lederkammer und Gesellenkammer zeigt alle Arbeitsschritte der Lederherstellung. Außer dem Lohger­bermuseum ist hier, in insgesamt 22 Räu­men, auch das Stadt- und Kreismuseum mit Ausstellungen zur Stadtgeschichte und zur Natur des Osterzgebirges sowie mit einer Sammlung bildender Kunst von 1650 bis zur Gegenwart eingerichtet.

Umgebung von Dippoldiswalde

Rund um Dippoldiswalde erstreckt sich ein beliebtes Wandergebiet. Von dem im Jahr 1886 in der Dippoldiswalder Heide errichteten König-Johann-Turm bietet sich ein weiter Ausblick u.a. bis zur Sächsischen Schweiz. Nahebei befindet sich die Ruine der frühmittelalterlichen Barbarakapelle.

TatarengrabDas am Rande der Dippoldiswalder Heide gelegene Tatarengrab, zu dem eine Steinsäule mit Halbmond und Stern gehört (s. Bild), erinnert an Leutnant Mustafa Sulkowicz, der im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) auf sächsisch-österreichischer Seite gekämpft hatte und fiel. Weil er Moslem war, wurde er nicht auf einem Friedhof, sondern an diesem Ort bestattet.

Die etwa 3 km nördlich von Dippoldiswalde gelegene, im Jahr 1913 gebaute Talsperre Malter (Stauvolumen ca. 9 Mio. m³, Sperrmauer 35 m hoch und 192 m lang) lädt zum Baden und Wassersport ein, ihre Umgebung auch zu Camping und Wandern. Sie dient auch dem Hochwasserschutz für das Weißeritztal (der im August 2002 allerdings versagte).
Kirche SeifersdorfIn der Umgebung von Dippoldiswalde gibt es mehrere bemerkenswerte Dorfkirchen.

Zur Ausstattung der bereits im Jahr 1312 erwähnten Kirche von Seifersdorf (nördlich von Dippoldiswalde gelegen) gehören ein Flügelaltar (1518, Mal Jorge, Dippoldiswalder Künstler), spätgotische Wandmalereien, ein romanischer Taufstein, eine barocke Kanzel und eine Orgel (1868-1871, Karl Traugott Stöckel, Dippoldiswalder Orgelbaumeister).
Die Kirche von Ruppendorf (ca. 5 km westlich von Dippoldiswalde gelegen) zeigt Reste eines romanischen Vorgängerbaus sowie einen Flügelaltar vom Beginn des 16. Jahrhunderts.

Den Zentralbau der Dreifaltigkeitskirche Schmiedeberg (ca. 6 km südlich von Dippoldiswalde gelegen) schuf George Bähr (Erbauer der Dresdner Frauenkirche) im Jahr 1716.

Reinhardtsgrimma

In Reinhardtsgrimma (etwa 3.000 Einwohner, 7 km östlich von Dippoldiswalde gelegen) steht in einem englischen Park ein schönes zweigeschossiges Schloss. Das von Johann Friedrich Knöbel im Jahr 1767 errichtete Bauwerk zeigt sich im Stil des sächsischen Rokoko mit Walmdach und Dachreiter. Der Festsaal im Obergeschoss ist mit vier großen Landschaftsgemälden geschmückt.

Die im Kern spätgotische, um 1500 gebaute und im Jahr 1742 barock umgestaltete Dorfkirche verfügt über eine sehr schöne und klangprächtige Silbermann-Orgel von 1730. Zur Innenausstattung gehören auch zweigeschossige Emporen und eine Kanzel von 1672 mit Gemälden von Jakob Hennig.

Beliebte Aussichtspunkte in der Umgebung von Reinhardtsgrimma sind "Wandersruh" und "Halsgericht". Auch der Aussichtspunkt "Hausdorfer Linden" bei Hausdorf ist ein beliebtes Wanderziel.

Am 476 m hohen Berg Wilisch in Hermsdorf befindet sich ein Krater, in dem beeindruckende Basaltsäulen einen interessanten Einblick in die Geologie der Region bieten.


Stadtverwaltung, Markt 2, 01744 Dippoldiswalde,  www.dippoldiswalde.de

Lohgerber-, Stadt- und Kreismuseum, Freiberger Str. 18, 01744 Dippoldiswalde,  www.lohgerbermuseum.de

Tourismusgemeinschaft Silbernes Erzgebirge e.V., Servicebüro Dippoldiswalde, Markt 2, 01744 Dippoldiswalde

Gemeinde Reinhardtsgrimma, Gartenstr. 7, 01768 Reinhardtsgrimma,   www.reinhardtsgrimma.de

www.erlebnis-talsperre.de - Offizielle Seite der Campingplätze und Bäder, des Erlebnisbades und der Sauna an der Talsperre Malter

www.die-malter.de - Private Seiten zur Talsperre Malter

www.kreischa.de - Informationen zum Ort Kreischa



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