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Taschenbergpalais
Bild: Taschenbergpalais, vom Theaterplatz gesehen
Lage: südlich neben dem Residenzschloss Bauzeit, Architekten: 1706-1711, Matthäus Daniel Pöppelmann (wahrscheinlich unter Beteiligung von Oberlandbaumeister Johann Friedrich Karcher), Westflügel (1756): Julius Heinrich Schwarze, Ostflügel (1763): Christian Friedrich Exner Merkmale: Zentralbau, Westflügel und Ostflügel, mit Ehrenhöfen zwischen den Gebäudeflügeln, Stil des Barock mit flacher, sehr graziler Fassadengestaltung Nutzung: ursprünglich Wohnhaus der Reichsgräfin von Cosel (Mätresse Augusts des Starken), später Wohn-Palais der Kurprinzen, heute Kempinski-Grand-Hotel www.sophienkeller-dresden.de www.kempinski-dresden.de |
Der berühmte Barock-Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann kam im Jahr 1680 nach Dresden. Der Bau des Taschenbergpalais war der erste größere Auftrag, den er von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (August dem Starken; reg. 1694-1733) erhielt. Später, ab 1710, baute er unter anderem den Dresdner Zwinger und das südlich neben dem Zwinger stehende Opernhaus (im Jahr 1849 abgebrannt, danach abgebrochen).
August der Starke ließ das Taschenbergpalais neben dem Residenzschloss, auf dem Gelände von sieben ehemaligen Bürgergrundstücken, als Wohnsitz für seine Mätresse Gräfin Cosel bauen. Wegen seiner orientalischen Inneneinrichtung hieß dieses Barock-Palais ursprünglich Türkisches Haus. Die Innenausstattung wurde aber schon im Jahr 1718, nachdem die Gräfin Cosel bei Hofe in Ungnade gefallen war, durch Raymond Leplat für den nun einziehenden Kurprinzen neu gestaltet. Der spätere Name "Taschenbergpalais" erinnert an den Taschenberg, den kleinen Hügel am Elbufer, auf dem das Residenzschloss errichtet wurde. (Nach den zahlreichen ab dem 17. Jahrhundert in diesem Stadtbereich vorgenommenen Aufschüttungen hebt er sich heute kaum noch vom Umland ab.)
Während Johann Georg Starcke seinem im Jahr 1683 fertiggestellten Barockpalais im Großen Garten eine sehr dynamische Gliederung gegeben hatte, entschied sich Pöppelmann beim Taschenbergpalais (das er ganz anders als seinen späteren üppig römisch-barocken Zwinger gestaltete) für eine leichte und grazile Bauform sowie eine flache Fassade mit ornamentierten Reliefplatten. Dennoch flossen auch Erfahrungen, die man mit dem Palais im Großen Garten, dem ersten Barockbau Dresdens, gemacht hatte, mit ein. Der am Entwurf des Taschenbergpalais beteiligte Architekt Johann Friedrich Karcher war Starckes engster Mitarbeiter beim Bau des Palais im Großen Garten gewesen.
Die Portalbauten des Taschenbergpalais sind wahrscheinlich etwas später entstanden, nachdem Pöppelmann das gerade vollendete Portal des Wiener Palais Lobkowitz von Johann Bernhard Fischer von Erlach gesehen hatte.
Bild: Draufsicht auf das Taschenbergpalais von Norden (aus dem Heißluftballon aufgenommenes, teilschematisiertes Foto); rechts der Dresdner Zwinger, links unten das Residenzschloss
Bild: Die neobarocke Brücke zwischen dem Ostflügel des Taschenbergpalais und dem Südflügel des Residenzschlosses entstand zusammen mit diesem Schlossflügel bei der großen Schlosssanierung zwischen 1889 und 1901.
Bild: Ostflügel des Taschenbergpalais (Barockbau; links im Bild) und Südflügel des Residenzschlosses (Renaissance-Bau; rechts im Bild), durch eine neobarocke Brücke verbunden (von der Schlossstraße gesehen)
Wiederaufbau des Taschenbergpalais
Im Jahr 1993 begann der originalgetreue Wiederaufbau des Gebäudes nach den Plänen Pöppelmanns. Dabei wurden auch solche Details wie das hohe Mansardendach und der schöne Giebelschmuck hergestellt.
Seit der Eröffnung am 31. März 1995 gehört das Taschenbergpalais als Grand-Hotel Kempinski zu den ersten Hoteladressen der Stadt.
Bild: Westlicher Ehrenhof des Taschenbergpalais (Haupteingang des Grand-Hotel Kempinski)
Zum Hotel gehören 215 Zimmer. Die 340 m² große Kronprinzen-Suite mit 3 Schlaf- und 2 Wohnzimmern im asiatisch-barocken Stil ist die vornehmste Unterkunft im Hotel. Zum Haus gehören das Vestibül-Café und das Hotel-Restaurant "Intermezzo".
Das Hochwasser im August 2002 überflutete auch das Taschenbergpalais und machte eine einjährige Sanierung des Gebäudes erforderlich.
Bild: Der Innenhof des Taschenbergpalais, unter anderem mit den Statuen des Mars und der Minerva auf dem Giebel der Südseite (Stadtseite), wurde ebenfalls originalgetreu rekonstruiert. Im Winter kann hier eine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen angelegt werden.
Bild: Nordseite (Elbseite) des Innenhofes des Taschenbergpalais
Bilder: Westlicher (oben) und östlicher Eckbrunnen im prächtigen Ehrenhof am Übergang zwischen dem Mittelbau und dem Westflügel des Taschenbergpalais (Rekonstruktionen mit Teilen der nach 1764 von Bildhauer Gottfried Knöffler geschaffenen Originalbrunnen)
Bild: Blick aus dem Ehrenhof des Taschenbergpalais zum Residenzschloss

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