Das Grüne Gewölbe - Schatzkammer im Dresdner Residenzschloss

Eine der bedeutendsten Renaissance-Schlossanlagen Europas

Kurzinformation

Lage: Zentrum der Inneren (historischen) Altstadt, zwischen Sophienstraße, Theaterplatz, Schlossplatz, Augustusstraße und Neumarkt

Ersterwähnung: 1289 (Burg am Elbübergang)

Renaissance-Umbau: ab 1548 durch Hans von Dehn-Rothfelser, Bastian Kramer und Hans Kramer

Neo-Renaissance-Umbau: 1889-1901 durch Gustav Dunger und Gustav Fröhlich

Wiederaufbau: seit 1986 nach Kriegszerstörung 1945

Merkmale: Eine der bedeutendsten Renaissance-Schlossanlagen Europas, drei Schlosshöfe, großartige Sgraffitomalerei im Großen Schlosshof, wertvolle Schlossportale

Nutzung: Museen, Depots und Studiensäle der Staatlichen Kunstsammlungen (Grünes Gewölbe, Rüstkammer, Kupferstich-Kabinett, Münz-Kabinett, Mittelalter-Abteilung der Skulpturensammlung)

Das Grüne Gewölbe - Weltberühmte Schatzkammer

Das Dresdner Residenzschloss ist eine der bedeutendsten Renaissance-Schlossanlagen Europas. Von 1485 bis 1918 diente es als Residenz der sächsischen Kurfürsten und Könige. Das Herzstück des Schlosses ist das weltberühmte Grüne Gewölbe - die historische Schatzkammer der Wettiner mit einer der reichsten Sammlungen Europas. Das Grüne Gewölbe Dresden wurde von August dem Starken als barocke Schatzkammer eingerichtet und beherbergt heute über 4.000 Kunstwerke aus Gold, Silber, Edelsteinen und Elfenbein. Die Schatzkammer des Grünen Gewölbes zählt zu den bedeutendsten Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Der Hausmannsturm

Der 101 m hohe, mit barocker welscher Haube mit offener Laterne bekrönte Hausmannsturm (1674-1676, Wolf Caspar von Klengel), dessen Name auf den einst darin wohnenden Türmer (Hausmann) verweist, war bis 1945 der höchste Turm Dresdens. Von seiner Balustrade bietet sich ein herrlicher Rundblick über Dresden (Apr-Okt täglich 10-18 Uhr geöffnet).

Die Schlosshöfe

Das Residenzschloss verfügt über drei Schlosshöfe. Besonders beeindruckend ist der Große Schlosshof mit seiner prächtigen Sgraffitomalerei - einer der schönsten Renaissancedekorationen in Deutschland. Die Sgraffitotechnik, bei der durch das Abtragen verschiedenfarbiger Putzschichten Muster und Bilder entstehen, wurde im 16. Jahrhundert aus Italien übernommen.

Historische Bedeutung

Das Residenzschloss war:
Ab 1289: Burg der Meißner Markgrafen zur Überwachung des Dresdner Elbüberganges
1464-1485: Erste Phase als Residenzschloss
Ab 1547: Residenzschloss der sächsischen Kurfürsten
Ab 1806: Residenzschloss der sächsischen Könige (bis 1918)

Die Flügel des Schlosses

Aufbau des Residenzschlosses

  • Nordflügel (Elbflügel): Mit Kapellenflügel westlich vom Hausmannsturm
  • Westflügel (Moritzbau): Beherbergt das Grüne Gewölbe
  • Ostflügel: Mit Kanzleihaus
  • Südflügel: Beim großen Schlossumbau um 1900 hinzugefügt, schuf den dritten Schlosshof (Wirtschaftshof)

Verbindungen zu anderen Bauwerken

Eine neobarocke Brücke (um 1900 errichtet) verbindet den Nordflügel des Residenzschlosses mit der Kathedrale St. Trinitatis (ehem. Katholische Hofkirche). Eine weitere Brücke führt vom Südflügel zum Taschenbergpalais.

Goldenes Tor (Schönes Tor)

Standorte des Goldenen Tors

Ursprünglich: Am Eingang der Schlosskapelle im Großen Schlosshof

Ab 1737: An der Westfront der Sophienkirche (der Wechsel erfolgte, weil der sächsische Hof unter August dem Starken zum katholischen Glauben konvertiert war, womit sich das kämpferische evangelische Bildwerk des Portals im Residenzschloss nicht mehr vereinbaren ließ)

Ab 1872: Neben der Südfassade des Johanneums (seit dem Umbau des Stallgebäudes)

2004: Abgebaut - zukünftiger Standort wird diskutiert

Beschreibung des Goldenen Tors

Bauzeit: 1555-1558
Künstler: Hans Walther II und Johann Agania, nach einem Entwurf des italienischen Bildhauers Juan Maria da Padua
Maße: Etwa 7 m hoch und 6 m breit

Das Goldene Tor ist eines der schönsten Portale der deutschen Renaissance. Es war einst farbig ausgemalt und teilweise vergoldet. Mit der Gestalt eines Triumpfbogens wird der Einzug der Reformation in Dresden (um 1539) gewürdigt.

Bildprogramm des Goldenen Tors

  • Krönung: Christusfigur mit Siegesfahne zwischen zwei weiblichen Figuren (wahrscheinlich Glaube und Stärke)
  • Attika: Relief mit der Darstellung der Auferstehung Christi zwischen den Figuren der Propheten Jesaia und Paulus
  • Tür: Aus Eichenholz geschnitzt, zeigt Christus mit der Ehebrecherin
  • Schriftzug VDMIE: Steht für den Wahlspruch der protestantischen Wettiner "Verbum domini manet in aeternum" ("Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit")
  • Säulen: Beiderseits der Tür jeweils ein Paar korinthischer Säulen
  • Figuren: Links Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist, rechts Moses und Petrus
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