Landeshauptstadt Dresden
Innere Vorstädte der Altstadt
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Aus der Geschichte der Inneren Vorstädte

Die erstmals 1206 urkundlich erwähnte deutsche Siedlung Dresdene (davon sind die alte sorbische Siedlung Drezdzany im Neumarktbereich und das rechtselbische Altendresden - die spätere Innere Neustadt - zu unterscheiden) lag auf dem Areal der heutigen Inneren Altstadt (Historischen Altstadt). Ihre Grenze war von der Stadtbefestigung vorgegeben, bis diese zwischen 1809 und 1829 abgebrochen wurde. Das alte Dresden erstreckte sich (nach der Osterweiterung der Stadtfestung ab 1520 über den Neumarktbereich hinweg und den bis um 1590 vorgenommenen Erweiterungen) im Gebiet zwischen der Elbe, dem Pirnaischen Platz, dem Dr. Külz-Ring, der Wallstraße, dem Postplatz und dem Zwingerteich.

Vor der Stadtmauer entstanden bereits in früher Zeit Vorstadtsiedlungen mit engen Gassen und kleinen, leichtgebauten Holzhäusern. Schon im 15. Jahrhundert werden sie als volkreich beschrieben. In Kriegszeiten fielen sie meist der Zerstörung anheim, während ihre Bewohner, die gewöhnlich aus den ärmsten Bevölkerungsschichten stammten, zumindest ihr Leben und ihre tragbare Habe hinter die Stadtmauer retten konnten.

Bis zum 18. Jahrhundert dehnten sich die Dresdner Vororte immer weiter aus und bildeten schließlich zwei dem Kurfürsten unterstehende Amtsgemeinden sowie zehn Ratsgemeinden. Dies waren die Die immer volkreicheren Gemeinden wuchsen bis 1835 zu drei Vorstädten zusammen - der Wilsdruffer Vorstadt im Westen, der Seevorstadt (Seetorvorstadt) im Süden und der Pirnaische Vorstadt im Osten (sie waren nach dem Wilsdruffer Tor, dem Seetor und dem Pirnaischen Tor der Stadtfestung benannt). Infolge ihrer geographischen Ausstattung nahmen die drei Vorstädte eine recht unterschiedliche Entwicklung.

Die Wilsdruffer Vorstadt im Westen war dank des Flusses Weißeritz und zahlreicher Mühlgräben reich an Nutzwasser und Wasserenergie, was die Entwicklung von Gewerbe förderte. Die Straßenführung wurde wesentlich vom Fluss und den abzweigenden Mühlgräben bestimmt. In der Pirnaischen Vorstadt im Osten gab es mehrere Holzhöfe, Lehmgruben und Ziegelbrennereien. In der gewässerreichen, weitgehend gewerbefreien Seevorstadt richteten sich Adlige und später auch wohlhabende Bürger größere Gartenanlagen und Landhäuser ein. Erst mit dem Bau der Böhmischen Eisenbahn (1852) erlangte auch die Seevorstadt eine wirtschaftliche Bedeutung.

Nach dem Abbruch der Stadtfestung (bis 1829) vereinigten sich die Inneren Vorstädte mit der Stadt (die Pirnaische und die Wilsdruffer Vorstadt im Jahr 1835).

Nach 1850 wurden auch die äußeren Bereiche der Vorstadtfluren immer dichter bebaut. Im Osten entstand die Johannstadt, im Süden (südlich des Bahnhofes) die Südvorstadt. Die aus dem Dorf Ostra und dem gleichnamigen Vorwerk hervorgegangene im Westen hatte schon früh eine eigene Entwicklung genommen. Der Bebauungsplan von 1874 bestimmte dann die weitere Entwicklung der Vorstädte.

Als wichtige Ausfallstraßen der Altstadt entstanden zwischen 1872 und 1875 die Wettiner Straße nach Westen und zwischen 1878 und 1880 die Grunaer Straße nach Osten.




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