Landeshauptstadt Dresden
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Ostra-Allee • Haus der Presse • Marstall • Orangerie

Der alte Fahrweg von Dresden zum (Kammergut Ostra) bzw. zu der im Jahr 1730 gegründeten wurde um 1744 in eine Prachtstraße umgebaut. Auch die heutige Maxstraße gehörte zu dieser Ostra-Allee genannten Straßenverbindung in die Friedrichstadt (zur dortigen Ostrastraße, der späteren Friedrichstraße). Hier stand nahe der Weißeritzbrücke ab 1699 eine technisch gut ausgerüstete Glashütte (die Königlich-Polnische Kurfürstlich-Sächsische Glasfabrique), in der unter der Leitung von Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651-1708) und Andreas Gärtner (1654-1727) neben hochwertigen Glasgefäßen z.B. auch große Hohlspiegel und Brenngläser hergestellt wurden.

An der Ostra-Allee - gegenüber der Maxstraße - stand bis 1890 das Max-Palais. Der italienische Baumeister Gaetano Chiaveri, der Architekt der Katholischen Hofkirche, hatte es sich im Jahr 1748 als Wohnhaus errichtet. Im Jahr 1783 wurde es im Stil des Klassizismus umgebaut. Alle Gebäude in diesem Bereich fielen den Bombenangriffen im Februar 1945 zum Opfer. Heute steht hier das Haus der Presse.

Eingang der Maxstraße gegenüber dem Haus der Presse Figur auf dem art'otel am Eingang der Maxstraße

Bilder: Eingang der Maxstraße gegenüber dem Haus der Presse; rechts im Bild das art'otel mit einer künstlerischen Großfigur auf dem Dach


An der Stelle des späteren Schauspielhauses stand der Silberhammer, in dem die Silbermünzen für die Prägung in der Silbermünze (ein Gebäude neben der Frauenkirche) vorbereitet wurden. An der anderen Seite des Malergässchens fertigten Theatermaler ab 1739 Opernkulissen im Malersaal.

Im Bereich hinter dem späteren Schauspielhaus wurde von 1474 bis 1881 ein Schlachthof (der Kuttelhof) betrieben.

Im Jahr 1870 eröffnete der Dresdner Gewerbeverein, der nicht nur Handel, Gewerbe und Wissenschaft, sondern auch das Dresdner Kunstschaffen förderte, an der Ostra-Allee gegenüber dem Zwinger einen Konzertsaal. Aus dem hier spielenden Gewerbehausorchester ging die Dresdner Philharmonie hervor. Ihren Konzertsaal an der Ostra-Allee verlor sie bei den Bombenangriffen im Februar 1945. Ab 1969 fand sie im Kulturpalast am Altmarkt eine neue Heimstatt.

Haus der Presse

Haus der Presse an der Ostra-Allee
Lage: Ostra-Allee, gegenüber der Maxstraße
Bauzeit, Architekten: 1958-1965, Wolfgang Hänsch, Herbert Löschau
Merkmale: für die DDR der 60er Jahre typischer Baustil
Nutzung: Verlagshaus der Sächsischen Zeitung

Neue Fassadengestaltung des Hauses der Presse

Bilder: Haus der Presse - in den 1970er Jahren (Bild links) und heute (Bild rechts)

Kurfürstlicher Marstall, Reithalle

Lage: Straße "Am Zwingerteich" nordwestlich des Zwingers (die ehemaligen Pferdeställe stehen direkt an dieser früher Stallstraße genannten Straße)
Bauzeit, Architekt: 1794/95, Oberlandbaumeister Christian Traugott Weinlig (Architekt der Reithalle), Wiederaufbau bis 1952 (nach der Zerstörung im Februar 1945)
Merkmale: 80 m lange klassizistische Reithalle, Bildhauerarbeiten von Franz Pettrich (Hofbildhauer und Professor an der Kunstakademie): Plastik eines antiken Zweigespanns am Fassadengiebel und Reliefschmuck über den Fenstern
Nutzung: ursprünglich Kurfürstlicher Marstall, heute Theaterwerkstatt

Portal der Reithalle

Bild: Portal der Reithalle des Marstalls (nach einem Entwurf des Baumeisters von 1794)


Reithalle des Marstalls

Bild: Reithalle des Marstalls (vor der Sanierung)


Ehemalige Pferdeställe des Marstalls am Zwingerteich

Bild: Ehemalige Pferdeställe des Marstalls an der Straße "Am Zwingerteich"


Orangerie "An der Herzogin Garten"

Kopffassade der Orangerie An der Herzogin Garten
Lage: Ostra-Allee, westlich des Zwingers
Bauzeit, Architekt: 1841, Hofbaumeister Otto von Wolframsdorf (Gottfried Semper hatte im Rahmen seines Forumsplanes im Jahr 1837 den Bau einer Orangerie neben dem Zwinger geplant, konnte sich mit seinen Plänen aber nicht durchsetzen)
Merkmale: 23 Fensterachsen langes Gebäude im Stil der italienischen Früh-Renaissance
Nutzung: Überwinterung der wärmeliebenden Zierbäume des Zwingers, heute eine Ruine

Bild: Kopffassade der Orangerie (nach einem Entwurf des Baumeisters)

Ruine der OrangerieDie Bombenangriffe im Februar 1945 ließen von der Orangerie nur noch einen Rest der Kopffassade zurück, dahinter erstreckt sich bis heute verwildertes Grünland. Vom einstigen Schmuck des Gebäudes blieben nur die Nischenfiguren "Pomona" und "Flora" von Ernst Julius Hähnel erhalten.



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