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Hauptbahnhof • Wiener Platz
Lage: Süden des Stadtzentrums, am Südende der Prager Straße Bauzeit, Architekten: Böhmischer Bahnhof: 1848-1852, Umbau des Empfangsgebäudes: 1864, Hauptbahnhof: 1892-1895, Ernst Giese, Paul Weidner, Arwed Rossbach Merkmale: Stilmischung aus Neobarock und Neorenaissance nach dem Vorbild des Gare du Nord in Paris, mit reichem plastischen Schmuck von Friedrich Rentsch; ein kleiner Rundbau an der Nordseite markiert den ehemaligen Sondereingang zum königlichen Gleis Nutzung: Dresdner Hauptbahnhof |
Bild: Dresdner Hauptbahnhof um 1930 (nach einem alten Foto, verändert)
Zusammen mit der im Jahr 1852 nach vierjähriger Bauzeit fertiggestellten Gleisstrecke der Böhmischen Eisenbahn wurde auch der Böhmische Bahnhof gebaut, ein Fachwerkbau mit einer beliebten Gastwirtschaft. Nach einem Umbau im Jahr 1864 zeigte sich das Empfangsgebäude nun im Stil der italienischen Renaissance.
Beim Bau des neuen Hauptbahnhofes in den Jahren 1892 bis 1895 wurden die Gleise im Bereich des Bahnhofes höher und westlich daneben am Hahneberg tiefer gelegt. Die neue Gleisunterführung neben dem Bahnhof stellte eine direkte Verbindung zwischen der Prager Straße und der im Jahr 1868 südlich des Bahnhofes gebauten Hauptstraße der Südvorstadt (ab 1871 Reichsstraße, heute Fritz-Löffler-Straße) her.
Der gesamte Hauptbahnhof mit Dach, Fassaden, Gleisen, Bahnsteigen, Empfangsgebäude und Keller erfuhr bis zum Jahr 2010 eine umfassende Sanierung. An der Bauplanung war der britische Stararchitekt Lord Norman Forster beteiligt.
Allein schon die Beseitigung der Hochwasserschäden vom August 2002 verursachte hohe Kosten. Der Fluss Weißeritz, der damals fast einen Tag lang durch den Bahnhof geströmt war, hatte aufgerissene Böden, überflutete Keller und vollkommen zerstörte technische und bauliche Anlagen hinterlassen.
Wiener Platz
Der Wiener Platz - der nördliche Vorplatz des Hauptbahnhofes - hieß von 1974 bis 1991 (in der Zeit der DDR) Leninplatz. Hier stand bis 1992 ein 120 t schweres Lenindenkmal (1974, sowjetischer Bildhauer G. D. Jastrebenezki) aus rotem karelischen Granit. Die Stadt Dresden schenkte es nach der politischen Wende einem Sammler aus Gundelfingen.Der ganze Bereich des Wiener Platzes ist seit 1990 eine einzige große Baustelle (eine der größten in Ostdeutschland). Die Bebauung des Platzes mit Gebäude- und Verkehrsanlagen begann damals vollkommen überstürzt ohne eine ausreichende Planung. Seitdem standen hier riesige Baugruben offen. Probleme mit der weiteren Finanzierung und Unstimmigkeiten bezüglich der Entwürfe und Nutzungen der geplanten Gebäude bremsten die Baumaßnahmen über eine lange Zeit. Die Übersättigung der Stadt mit Läden, Büros und Hotels - z.B. nach der Eröffnung der großen Kaufhäuser an der Prager Straße und am Altmarkt - ließ die Attraktivität des Standortes Wiener Platz für entsprechende Investitionen rapide sinken. Zwischenzeitlich, im August 2002, überschwemmte das verheerende Weißeritz-Hochwasser diesen Bereich und hinterließ randvoll geflutete Tunnel und Baugruben, was den Fortgang der Arbeiten zusätzlich erschwerte. Die Baustelle Wiener Platz brachte der Stadt Dresden seit 1990 finanzielle Verluste in dreistelliger Millionen-Höhe.
Bild: Baugrube der Großbaustelle Wiener Platz (im Hintergrund das "Kugelhaus")
An der Ostseite entstand ein tortenstückförmiges Gebäude (s. Bild) mit Glasfassaden, in dem Büros und im Erdgeschoss auch Läden und Restaurants eingerichtet sind.
Das Kugelhaus folgt der Tradition des anlässlich der Jahresschau "Die Technische Stadt" (1928) in Dresden errichteten "ersten Kugelhauses der Welt".

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