Dresdner Heide

Kurzinformationen

Lage: Nordosten des Dresdner Stadtgebietes, zwischen Langebrück, Radeberg, Weißer Hirsch und Albertstadt
Größe: ca. 50 km²
Status: Staatsforst, Landschaftsschutzgebiet (seit 1969)
Höchster Punkt: Dachsenberg (280 m ü. NN)
Besonderheiten: Misch- und Nadelwald mit dichtem Wegenetz, zahlreichen Bachläufen und Quellen; beliebtes Naherholungsgebiet

Die im Nordosten des Dresdner Stadtgebietes zwischen Langebrück im Norden, Radeberg und Ullersdorf im Osten, dem Stadtteil Weißer Hirsch im Süden und der Albertstadt im Westen gelegene Dresdner Heide ist ein Staatsforst und beliebtes Naherholungsgebiet, das seit 1969 unter Landschaftsschutz steht. Mit ca. 50 km² macht sie einen bedeutenden Teil des 328 km² großen Dresdner Stadtgebietes aus.

Überhaupt verfügt kaum eine andere deutsche Stadt über einen so großen Waldanteil wie Dresden. Die Dresdner Heide war im Jahr 1949 zusammen mit der Jungen Heide nach Dresden eingemeindet worden. In dem mit Waldtälern, vielen Bachläufen und Quellen sehr abwechslungsreich ausgestatteten Misch- und Nadelwald lädt ein dichtes Wegenetz zum Wandern ein.

Vorgeschichte und frühe Besiedlung

Zahlreiche vorgeschichtliche Funde in der Dresdner Heide lassen auf eine frühe Besiedlung dieses Gebietes schließen. In einer Kiesgrube nahe des Bahnhofes Dresden-Klotzsche traten bronzezeitliche Gräber der Lausitzer Kultur und jungsteinzeitliche Keramikfunde zutage. Südöstlich des Heidehofes fand man Urnengräber aus der frühen Eisenzeit, in anderen Bereichen der Heide Flach- und Hügelgräber aus der Bronzezeit.

Südlich von Langebrück und nördlich vom Saugarten lassen reiche Keramikfunde auf frühgeschichtliche Siedlungen schließen. Am Südostrand der Heide traten Schnurkeramik aus der Jungsteinzeit und Siedlungsreste aus dem Mittelalter zutage.

Waldgeschichte

Die Dresdner Heide gehörte einst zu einem großen Waldgebiet, das vom Friedewald (bei Moritzburg) im Westen über die Laußnitzer Heide im Norden bis zum Massenei- und Carswald (bei Arnsdorf) im Osten reichte. In slawischer Zeit bildete der hier wachsende dichte Urwald die Grenze zwischen dem sorbischen Elbtal-Gau Nisan und dem sorbischen Gau Milska. Aus letzterem ging die (erst 1635 an Sachsen angeschlossene) Oberlausitz hervor. Vor allem durch Rodungen im 12. und 13. Jahrhundert zerfiel dann dieses große Waldgebiet in die genannten Wälder.

Von etwa 72 km² in der Zeit um 1830 ging die Fläche der Dresdner Heide auf heute etwa 50 km² zurück. Allein durch die im Jahr 1827 begonnene Abholzung des Hellers und den Bau der Militärkasernen der Albertstadt zwischen 1870 und 1880 verlor die Dresdner Heide mehr als 1.000 ha Waldfläche in ihrem Westbereich. Hierdurch wurde die Junge Heide abgetrennt, die dann durch die Ausbreitung der Siedlungen Trachau und Trachenberge noch weiter schrumpfte.

Die in der Albertstadt kasernierte Königlich-Sächsische Armee nutzte die Dresdner Heide als Übungsgelände und legte mehrere Schießplätze und Munitionsdepots im Wald an.

Geologie, Flora, Fauna

Geologie

Etwa 90% der Dresdner Heide befinden sich auf der Lausitzer Granodioritplatte. Deren Südwestrand zur breiten Mittelterrasse des Elbtales verläuft annähernd auf der Linie Klotzsche-Wolfshügel-Weißer Hirsch. In diesem Randbereich tritt die sogenannte Westlausitzer Störung auf, eine geologische Störungszone mit Granitgneis und deformierten Granodioriten.

Im Untergrund der Dresdner Heide und der im Osten angrenzenden Gebiete steht vor allem Lausitzer Zweiglimmergranodiorit an. Das bläulich-graue, richtungslos-kleinkörnige Gestein ist aus Quarz, Biotit, Orthoklas, Plagioklas, Muskovit, Kalknatronfeldspat und Kalifeldspat zusammengesetzt.

Vor etwa 600 Millionen Jahren - im jüngsten Präkambrium - waren hier mehr als 1.500 m mächtige sandige Ablagerungen zu Grauwacken und Schiefern verfestigt worden. Der Lausitzer Granodiorit tritt im Süden der Heide in den Tälern des Eisenbornbaches und des Mordgrundwassers und im Norden im Tal der Prießnitz stellenweise in Form von Felshängen und kleinen Klippen zutage.

Dem Grundgestein liegt eine mehr oder weniger mächtige Deckschicht aus Heidesand auf. Sie war in der späten Eiszeit von den vorherrschenden Westwinden aus dem sandigen Nordwesten des Elbtales auf die Lausitzer Granitplatte aufgeweht worden. Unter anderem im Landschaftsgebiet Heller und am Kannenhenkel blieben aus dieser Zeit stammende, bis zu 10 m mächtige Flugsanddünen erhalten.

Klima und Gewässer

Die mittlere Jahrestemperatur liegt im Bereich der Heide bei 7,5°C. Am Südabfall zur Elbe erreicht sie fast 10°C. Die 3-Monats-Mittel reichen von 0°C im Winter bis 17°C im Sommer. Bis in den Juni hinein können Spätfröste auftreten, die vor allem die Laubholzarten beeinträchtigen.

Die Niederschläge reichen von 500-600 mm im Süden (Weißer Hirsch) bis 700-800 mm im Norden (Langebrück). Das schnell durch die leichten Sandböden versickernde Niederschlagswasser sammelt sich auf der undurchlässigen Granodioritplatte und tritt an den Talhängen in zahlreichen Quellen wie der Melzerquelle (Prießnitzgrund) und der Degelquelle (Stechgrund) zutage.

Zu den wenigen kleinen stehenden Gewässern der Heide gehören der südöstlich von Langebrück gelegene, aus einer Sandgrube hervorgegangene Silbersee, der in den 1930er Jahren im Südosten der Heide am Haarweidebach angelegte kleine Stausee und mehrere kleine Teiche, die zum Teil für die Fischzucht (u.a. die Forellenzucht) genutzt werden.

Vegetation

Auf dem vor allem im Westen der Dresdner Heide verbreiteten Heidesand entstanden trockene, nährstoffarme, podsolierte Böden, auf denen nur anspruchslose Baumarten wie die Kiefer und stellenweise die Traubeneiche gedeihen. Wo dagegen wie im Osten und Südosten der Heide durch Gesteinsverwitterung entstandener Lehmboden auftritt, wachsen auch anspruchsvollere Baumarten mit einer höheren Holzertragsleistung. Hier sind ausgedehnte Fichtenbastände zu finden. Im Norden der Heide trifft man auch auf Rotbuchenwälder.

Sehr schöne alte Rotbuchenbestände sind auch im Süden der Heide im Stechgrund und im Schotengrund zu finden. Auf den grundwassernahen Talsohlen wachsen vor allem Stieleichen-Hainbuchen-Wälder mit einer artenreichen Krautschicht. An der Prießnitz kommen stellenweise Bergahorne vor.

Heute sind fast 60% aller Bäume der Dresdner Heide Kiefern. Die Fichte macht etwa ein Drittel aus. Etwa 5% der Bäume sind jeweils zur Hälfte Rotbuchen und Stieleichen. Andere Baumarten wie Erlen, Birken und Lärchen erreichen zusammen etwa 4% des Baumbestandes.

Tierwelt

In der Dresdner Heide werden heute etwa 15 Säugetierarten gezählt, an jagdbarem Wild vor allem Rehwild und ein geringer Bestand an Rotwild (Hirsch) und Schwarzwild (Wildschwein). Hasen sind wie überall in Sachsen sehr selten geworden.

Zu den mehr als 50 Vogelarten der Dresdner Heide gehören Schwarz- und Buntspecht, Nachtschwalbe, Misteldrossel, Baumpieper, Heidelerche, Tannenmeise, Haubenmeise und Goldhähnchen im Kiefernwald, Sperber, Singdrossel, Laubsänger, Heckenbraunelle und Rotkehlchen im Fichtenwald, Waldlaubsänger und Kleiber im Buchenwald sowie Gimpel, Zaunkönig, Kohl- und Blaumeise im Mischwald. An der Prießnitz sind die Gebirgsstelze und die seltene Wasseramsel zu beobachten.

Mindestens 6 Kriechtierarten wie die Zaun- und die Waldeidechse, die Ringelnatter, die Glattnatter und die Blindschleiche sowie mindestens 5 Lurcharten sind in der Dresdner Heide zu finden.

Das Jagdwesen in der Dresdner Heide

Beobachtungshaus im Langebrücker Saugarten

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war das kurfürstliche Jagdgebiet Dresdner Heide sehr wildreich. Allein im Jahr 1562 wird von 1.236 erlegten Wildschweinen berichtet. Allerdings wurde der Wildschweinbestand für die kurfürstliche Sauhatz auch ganz gezielt in mehreren eingezäunten Saugärten (Dresdner, Langebrücker, Liegauer und Lausaer Saugarten) gefördert.

Der kurfürstliche Hof liebte vor allem die Parforcejagd, eine im 18. Jahrhundert aus Frankreich übernommene Hetzjagd mit zahlreichem Gefolge aus Piqueuren, Jagdjunkern, Jagdpagen, Reitknechten und Hundeburschen. Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie von der Pirsch und der Treibjagd abgelöst.

Den letzten Bär der Heide fing man im Jahr 1612. Nach einem einst bestehenden mehrstöckigen Dachsbau ist der Dachsenberg benannt. In der Zeit des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) dezimierten die preußischen Besatzer insbesondere das Rotwild der Heide.

Wegen der großen Schäden in der Land- und Forstwirtschaft durch Äsung, Wildverbiss und das Wühlen der Wildschweine entschied man sich am Anfang des 19. Jahrhunderts für eine starke Reduzierung des Wildbestandes. Große Abschuss-Kampagnen fanden in den Jahren 1825 bis 1830, 1864 und 1920 statt, wobei man das Schwarzwild fast ganz ausrottete.

Forstwirtschaft in der Dresdner Heide

Erstmals im Jahr 1447 wird ein für den Wald der Dresdner Heide zuständiger Oberförster erwähnt, der mehrere Forstknechte beschäftigte und einem vom kurfürstlichen Hof bestellten Jagdbeamten unterstand. Ein Forstamt ist aus dem Jahr 1484 bekannt. Der Oberförster war gleichermaßen für die Jagd und die Forstwirtschaft verantwortlich. Er organisierte neben den kurfürstlichen Jagden insbesondere die Entnahme von Bau- und Brennholz und die Holzkohlegewinnung (Köhlerei).

Die intensive Nutzung des Waldes z.B. durch die Waldweide/Hutung und Gräserei mit Schweinen, Schafen und Rindern sowie das Laub- und Streurechen, zu der die Bewohner von zeitweise mehr als 70 Ortschaften der Umgebung berechtigt waren, aber auch der Verbiss durch das im kurfürstlichen Jagdgebiet zahlreiche Hochwild richteten zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert große Schäden an. Der Anteil der Laubholzarten nahm immer mehr ab.

Nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763), in dem der Heidewald einen enormen Holzraubbau durch die preußischen Besatzer hatte erleiden müssen, begann die Aussaat und Pflanzung von Nadelhölzern, also eine planmäßige Holzwirtschaft in der Heide. Bis 1765 wurden drei Pflanzgärten angelegt.

Johann Heinrich Cotta (1763-1844), der im Jahr 1811 die Tharandter Forstlehranstalt gründete und diese als erster Direktor leitete, bestimmte in den Jahren 1815/16 im Rahmen einer gründlichen Kartierung erstmals die Holzvorräte der Heide. Nach einer drastischen Reduzierung des Wildbestandes begann im Jahr 1832 der Waldumbau hin zu einem standortgerechten und ertragreichen Mischwald.

Das Wegenetz der Dresdner Heide

Die erste Landkarte der Dresdner Heide (Maßstab 1:2730) stammt aus dem Jahr 1589. Matthias Oeder hatte sie im Rahmen einer im Auftrag von Kurfürst August (reg. 1553-1586) vorgenommenen Vermessung Kursachsens in Ölfarbe gemalt. Viele der damals für die Heide aufgeführten Wegenamen und Waldzeichen sind noch heute gültig.

Das erste Wegenetz der Dresdner Heide war um 1560 nach den Grundsätzen der Waldvermessung des Leipziger Professors Johannes Humelius angelegt worden. Von dem im Zentrum gelegenen Saugarten gehen seitdem strahlenförmig die mit "Alte Eins" bis "Alte Acht" benannten Wege aus.

Das Cottasche Wegesystem

Johann Heinrich Cotta führte in den Jahren 1815/16 Vermessungsarbeiten und Bestandsaufnahmen in der Dresdner Heide durch. Nach seinen Plänen legte man in den Jahren 1832/33 das "Cottasche Wegesystem" über das Waldgebiet. Das rechtwinklige, an der "Alten Vier" ausgerichtete Wegenetz umfasst die Flügel A bis H und die Schneisen 1 bis 20.

Der Abstand zwischen den in Nordost-Südwest-Richtung verlaufenden Flügeln beträgt jeweils 200 Ruten (859 m), der Abstand zwischen den rechtwinklig dazu verlaufenden Schneisen jeweils 100 Ruten (430 m). Der Wald wurde so in rechteckige, etwa 430 x 850 m große numerierte Sektoren eingeteilt.

Ab 1967 wurden neue Wanderwege, Park- und Rastplätze sowie eine neue Wegemarkierung für Ausflügler geschaffen und zahlreiche Bänke und Schutzhütten an den Wegen aufgestellt. Beliebte Wanderwege sind der Prießnitzgrundweg, der zwischen dem Stadtteil Weißer Hirsch und der Heidemühle verlaufende HG-Weg, der A-Flügel und der Ochsenkopfweg.

Saugarten, Heidemühle, Hofewiese

Saugarten

Der im Zentrum der Dresdner Heide gelegene Saugarten war einst eine Lichtung, zu der hin ab 1601 Schwarzwild-Treibjagden des Kurfürstlichen, später Königlichen Hofes stattfanden. Das hier im Jahr 1710 von dem bedeutenden Dresdner Barock-Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann errichtete Jagdhaus wurde um 1850 abgerissen. Ein großer Teil der Steine fand dann beim Bau der Elbmauer des am Neustädter Elbufer stehenden Schlosses Albrechtsberg Verwendung.

Ein Granitfindling am Saugarten trägt ein Bronzebildnis des Dresdner Landschaftsmalers und Kupferstechers Guido Hammer.

Heidemühle

Die im Jahr 1881 im Stil eines Schweizerhauses gebaute Gaststätte Heidemühle steht etwa auf halber Strecke an der quer durch die Dresdner Heide verlaufenden Radeberger Straße. Diese seit dem 16. Jahrhundert bekannte, im Jahr 1840 zur Straße ausgebaute direkte Verbindung zwischen Dresden und Radeberg überquert hier mit der seit 1558 bekannten Hengstbrücke, einer Bogenbr ücke, den Fluss Prießnitz.

Am Ort der Heidemühle stand einst eine Sägemühle. Einen Ausschank gab es hier ab 1843. Zusammen mit der Gaststätte wurden im Jahr 1881 auch eine Mahl-, Schneide- und Ölmühle, ein Mühlgraben und ein Wehr zum Stau des Prießnitz-Flusses gebaut. In der Zeit der DDR waren in den Gebäuden der Heidemühle ein Ferienheim und ein Kinderferienlager eingerichtet. In der Nähe befand sich an der Prießnitz ein Freibad.

Hofewiese

Landgasthof Hofewiese in der Dresdner Heide um 1900

Landgasthof Hofewiese in der Dresdner Heide um 1900 (nach einem alten Foto)

Im Norden der Dresdner Heide, zwischen der Heidemühle und Langebrück, befindet sich die etwa 47 ha große und etwa 2 km lange, im Jahr 1547 erstmals als Langebrucker Wiese erwähnte Hofewiese. Dieser bedeutende Äsungs- und Brunftplatz des Reh- und Rotwildes der Heide lieferte einst auch das Futter für die Wildfütterung im kurfürstlichen Jagdgebiet.

Zeitweise befand sich die Hofewiese im Besitz des sächsischen Kabinettsministers Graf Camillo Marcolini (1739-1814). Im Jahr 1828 fiel sie an den sächsischen König, der einen Wiesenvogt für die Beaufsichtigung einstellte und für diesen im mittleren Bereich der Wiese ein Wohn- und mehrere Wirtschaftsgebäude errichten ließ.

Im Jahr 1877 erlangte der Wiesenvogtsitz das Schankrecht. Die Zufahrt zu dem bis 1960 privat bewirtschafteten Landgasthof Hofewiese ist von Langebrück oder von der Heidemühle über den Gänsefußweg (im Jahr 1973 zur Straße ausgebaut) möglich.

Fluss Prießnitz

Das erstmals im Jahr 1441 als Breßynicz und im Jahr 1527 als Brißenitz (altsorbisch: breza = Birke) erwähnte, etwa 24 km lange Flüsschen Prießnitz entspringt im Rossendorfer Teich und fließt in einem 3 bis 5 m breiten Bachbett durch die Dresdner Heide, bevor es in die Elbe mündet. An der Prießnitz führt einer der Hauptwanderwege des Naherholungsgebietes Dresdner Heide entlang.

Die Oberhänge des bis zu 40 m tiefen bewaldeten Prießnitztales, eines Kerbsohlentales, sind meist mit Kiefern, gelegentlich auch Buchen bewachsen, im Talgrund stehen meist Fichten. Der von der Prießnitz an ihrer Mündung aufgespülte Schwemmfächer zwingt den Elbestrom hier in eine große Südschleife. Auf diesem Gelände erstreckt sich ein Teil der Dresdner Neustadt.

Albertpark

Im Südwesten der Dresdner Heide lädt der schöne Laubwald des Albertparks zum Spazierengehen ein. Der Rat der Stadt Dresden hatte dieses Gebiet im Jahr 1898 vor allem deshalb gekauft, um das Quellgebiet des Flüsschens Saloppe zu schützen. Dieses spielte eine wichtige Rolle bei der Trinkwasserversorgung der Dresdner Neustadt.

Bereits ab 1476 leitete man Wasser des Eisenbornbaches in Holzröhren nach Altendresden (der heutigen Inneren Neustadt). Aus dem Jahr 1568 ist eine solche Wasserversorgung des Jägerhofes bekannt.

Das im Norden des Albertparks stehende Fischhaus versorgte nachweislich schon ab 1575 den Dresdner Hof mit Fisch. Zu diesem Zweck hatte man aus dem Eisenbornbach gespeiste große Hälterteiche angelegt. Aus dem Fischhaus ging ein Forsthaus mit Schankrecht hervor.

Im Osten des Albertparks, am Fuße des 216 m hohen Wolfshügels, steht die im Jahr 1903 errichtete König-Albert-Säule. Sie trägt ein Bronzerelief des Königs Albert von Sachsen (reg. 1873-1902). Der früher auf dem Hügel stehende Aussichtsturm wurde im Jahr 1945 zerstört.

Gebiet Mordgrundbrücke

Begriffe wie Diebssteig und Mordgrundbrücke lassen auf eine wenig rühmliche Vergangenheit dieser im Süden der Dresdner Heide gelegenen Gegend schließen. Hier verläuft die Bautzner Straße, eine schon in früher Zeit nach Osten in die Lausitz und weiter nach Polen führende wichtige Handelsstraße, durch den Wald der Heide. Die im Stechgrund über das Mordgrundwasser führende Mordgrundbrücke besteht seit 1420.

An der Mordgrundbrücke ist eine in den Jahren 1901/1902 von Otto Petrenz geschaffene überlebensgroße Sandstein-Skulptur des in der griechischen Mythologie als Meister der Jagd und der Heilkunst geltenden Zentauren Chiron zu sehen.

Todmühle und Tanzzipfelwiese

Der Fluss Prießnitz tritt zwischen Bühlau und Ullersdorf in die Dresdner Heide ein. Hier, am Waldrand, wird sie von der erstmals im Jahr 1568 erwähnten Todbrücke überquert. Nach dieser Brücke ist die Todmühle (Totenmühle, Ullersdorfer Mühle), eine ehemalige Sägemühle, benannt. Später entstand nahe der Mühle eine beliebte Gaststätte mit gleichem Namen. Im Umfeld dieser Gebäude wuchs im 20. Jahrhundert eine kleine Siedlung heran.

Namen wie "Todbrücke", "Todmühle" und "Todberg" (bei Ullersdorf gelegen) erinnern an den in der Radeberger Gegend gepflegten Volksbrauch des Todaustreibens (Winteraustreibens). Dieser wird schon im Jahr 1366 in einer diesen Brauch ablehnenden Schrift der Prager Synode erwähnt. Am dritten Sonntag vor Ostern verbrannte man nach einem Umzug eine als Symbol des Todes vorgerichtete Strohpuppe auf den Todwiesen.

Die im Jahr 1605 als Gras- und Heuwiese des Ullersdorfer Försters erwähnte Ullersdorfer Hofewiese reichte einst mit drei "Zipfeln" in den Heidewald hinein: mit der Tanzzipfelwiese, der Grünen Zipfelwiese und der Döhnertszipfelwiese. Der Name der Tanzzipfelwiese könnte von der früheren Bezeichnung Tannenzipfel oder vom Namen der im Jahr 1560 erwähnten Quelle Tanzborn abgeleitet sein.

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