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Technische Universität Dresden
Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB) mit Buchmuseum • Gedenkstätte im Georg-Schumann-Bau
www.tu-dresden.de |
Im Jahr 1828 eröffnete Wilhelm Gotthelf Lohrmann auf der Brühlschen Terrasse - im Brühlschen Gartenpavillon, an dessen Stelle heute das Ernst-Rietschel-Denkmal steht - die Technische Bildungsanstalt Dresden. Im Jahr 1847 erhielt diese Lehrstätte ein größeres Domizil an der Südseite des zwischen der Marien- und der Wallstraße gelegenen Antonsplatzes (durch den bis 1829 vollzogenen Abbruch der Wallanlagen der Dresdner Stadtfestung war dieses Gebiet für eine Neubebauung frei geworden).
Die zu einer bedeutenden Lehr- und Forschungsanstalt herangewachsene Einrichtung wurde im Jahr 1852 zum Polytechnikum erhoben. Dieses bezog im Jahr 1875 großzügige neue Gebäude südlich des Hauptbahnhofes an der Ostseite der Reichsstraße (heute Fritz-Löffler-Straße) zwischen der Lindenau- und der Schnorrstraße. Nach der Umstellung der Stadtbahn auf elektrischen Betrieb im Jahr 1896 durften die Züge hier in der Südvorstadt nur mit Akkumulatoren betrieben werden, weil die Oberleitungen die empfindlichen Forschungsapparate gestört hätten.
Das Polytechnikum entwickelte sich schnell zu einem weithin anerkannten Wissenschaftszentrum. Im Jahr 1890 wurde es zur Technischen Hochschule erhoben, die im Jahr 1900 das Promotionsrecht erhielt.
Ab 1898 stand der Technischen Hochschule ein 12 ha großes Gelände am Räcknitzer Hang - zwischen der George-Bähr- und der Mommsenstraße - für Erweiterungsbauten zur Verfügung. Mit den vom Architekten Karl Weissbach zwischen 1900 und 1905 an der Ostseite der Helmholtzstraße errichteten Rohziegelbauten begann der Aufbau eines neuen Hochschulgeländes, das sich heute weit über die Stadtteile Südvorstadt, Räcknitz und Zschertnitz ausbreitet.
Das Studentenwerk beauftragte Stadtbaurat Paul Wolf mit dem Entwurf eines Studentenhauses an der Mommsenstraße. Heute dient dieser im Jahr 1925 errichtete Bau als Rektoratsgebäude der Universität. Die gegenüber stehende Hochspannungshalle (im Jahr 1953 nach Ludwig Binder benannt) stammt aus dem Jahr 1928. Das Hauptgebäude der Mechanischen Abteilung erweiterte man im Jahr 1930 zum Zeuner-Bau. Zwischen 1937 und 1940 kamen die Gebäude des Instituts für Kraftfahr- und Flugwesen hinzu.
Den britisch-amerikanischen Bombenangriffen im Februar 1945 fielen etwa 85% der Bausubstanz der Technischen Hochschule zum Opfer. Im Jahr 1946 begann an drei Fakultäten ein provisorischer Lehrbetrieb mit nur 450 Studierenden. In den 1950er Jahren begann der Wiederauf- und Neubau von Lehr- und Forschungsgebäuden sowie Studentenwohnheimen. Große Teile der Südvorstadt wie auch der Norden von Räcknitz nahmen dabei allmählich den Charakter eines Hochschulviertels an.
Im Jahr 1961 wurde die Technische Hochschule zur Technischen Universität erhoben.
Im Jahr 1975 zählte die Universität ca. 18.000 Studenten (darunter ca. 11.000 Direktstudenten). An 22 Sektionen waren 2.700 Hochschullehrer und wissenschaftliche Mitarbeiter in 62 Fachrichtungen tätig. Heute ist die Technische Universität mit mehr als 28.000 Studenten die größte Lehreinrichtung Sachsens.
Im Jahr 1952 hatten sich die verkehrstechnischen Fachrichtungen von der Technischen Hochschule getrennt und die Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" gegründet.
Bilder: Studentenwohnhaus an der Fritz-Löffler-Straße (Bild oben) sowie Lehrgebäude (Bild links) und Mensagebäude (Bild unten) an der Hochschulstraße
Bilder: Astronomische Uhr am Gebäudekomplex für Mathematik und Physik und eine Skulptur vor diesem Gebäude
Wo heute am Zelleschen Weg - neben dem Gebäudekomplex für Mathematik und Physik - die Gebäude der Zentralbibliothek der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB) stehen, befand sich bis Ende der 1990er Jahre der Hochschulsportplatz. Hier hatten Studenten bereits Anfang der 1930er Jahre in freiwilliger Arbeit einen Sportplatz geschaffen.
Bild: Andreas-Schubert-Bau am Zelleschen Weg, Anfang der 1960er Jahre als Lehrstätte für Kerntechnik errichtet
Bild: Blick entlang des Zelleschen Weges nach Osten zu den Hochhäusern (Studentenwohnheimen) am Weberplatz
Am Weberplatz entstanden nach dem Krieg aus den Ruinen des ehemaligen Lehrerseminars Gebäude der Arbeiter- und Bauernfakultät (ABF). Die Studierenden der ABF waren in bescheidenen Häusern im Winkel zwischen der Teplitzer Straße und dem Zelleschen Weg untergebracht. Später zogen dann Institute der Kulturwissenschaften der Technischen Universität in die Gebäude am Weberplatz ein.
Bild: Lehrgebäude am Weberplatz
Bild: Hochhäuser zwischen dem Zelleschen Weg und dem Weberplatz, Studentenwohnheime der Technischen Universität
Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB) mit Buchmuseum
Buchmuseum der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek: s. Museen |
Die Sächsische Landesbibliothek ging aus der im Jahr 1556 von Kurfürst August eingerichteten Kurfürstlichen Bibliothek hervor. Diese war erst im Residenzschloss, dann im Zwinger und ab 1786 im Japanischen Palais - ab 1788 öffentlich zugänglich - untergebracht. Zur Landesbibliothek gehören neben dem Buchmuseum auch eine umfassende Sammlung sächsischer Literatur, eine spezielle Musikabteilung und die größte stenografische Fachbibliothek der Welt.
Die Sächsische Landesbibliothek vereinigte sich im Jahr 1996 mit der Universitätsbibliothek der Technischen Universität zur Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB). Die Universitätsbibliothek war aus der im Jahr 1828 gegründeten Bibliothek der Königlich-Sächsischen Bildungsanstalt hervorgegangen.
Bei den Bombenangriffen im Februar 1945 hatten beide Bibliotheken ihre zentralen Gebäude verloren, die Landesbibliothek neben ihren Räumen im Japanischen Palais auch 44% ihres Bücherbestandes.
Mit einem Bestand von etwa 7,2 Millionen Büchern und Zeitschriften ist die SLUB heute eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands. Sie verfügt über mehr als 30 Standorte im Dresdner Stadtgebiet.
Bild: Neues SLUB-Gebäude am Zelleschen Weg (im Jahr 2003 eröffnet)
Gedenkstätte im Georg-Schumann-Bau (ehem. Dresdner Oberlandgericht)
Im Georg-Schumann-Bau befindet sich seit 1959 die Mahn- und Gedenkstätte des antifaschistischen Widerstandskampfes. Zwischen 1939 und 1945 waren 1.069 Widerstandskämpfer im östlichen Hof des Gebäudes mit dem Fallbeil hingerichtet worden. Eine Bronzegruppe (1959-1963, Bildhauer Arndt Wittig) erinnert an sie.
Gedenkstätte Münchner Platz Dresden: s. Museen |

CD-Ausgabe "Dresden & Umgebung"
mit 3 Büchern, 16 Fotogalerien und dem vollständigen landeskundlichen Reiseführer [ weiter... ]
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