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Aus der Geschichte des Buch- & Verlagswesens in Sachsen
Der "Sachsenspiegel", das bedeutendste Rechtsbuch des Mittelalters, erschien zwischen 1230 und 1300 in der Mark Meißen.Bild: Eine Seite des Sachsenspiegels (Pergament, 23,5 x 30 cm, Universitätsbibliothek Heidelberg) mit der Darstellung einer Königsweihe durch den Papst (zweites Bild von oben) und eines Lehnsgerichtes (zweites Bild von unten)
Um 1420 verfasste Johannes Tylich, der an der juristischen Fakultät der Leipziger Universität tätig war, die Meißnische Chronica. Diese Geschichte des Hauses Wettin gehörte dann auch zu den ersten gedruckten sächsischen Büchern, nachdem Marcus Brandis im Jahr 1481 das Buchdruckgewerbe in Leipzig eingeführt hatte.
Im Jahr 1491 kam Melchior Lotter, einer der bedeutendsten Buchdrucker der Reformationszeit, nach Leipzig. Seine lateinischen Antiqua-Buchstaben gehören zu den Merkmalen der Renaissance-Buchkunst. In dieser Zeit entwickelte sich Leipzig zur Buchstadt. Der erste Leipziger Büchermessekatalog erschien im Jahr 1594 (etwa 30 Jahre nach dem ersten Frankfurter Katalog).
Im Jahr 1556 ließ Kurfürst August von Sachsen (nicht mit August dem Starken verwechseln!) zahlreiche Bücher zusammentragen und gleichartig binden. Die Kurfürstliche Bibliothek war zunächst im Residenzschloss in Dresden, dann im Zwinger und ab 1786 im Japanischen Palais (ab 1788 öffentlich zugänglich) untergebracht. Aus ihr ging die Sächsische Landesbibliothek hervor.
Die im Jahr 1566 vom Humanisten Hiob Magdeburg künstlerisch gezeichnete große Döringische und Meißnische Landcharte gehört zu den ältesten Dokumenten der sächsischen Kartographie.
Im Jahr 1569 nahm die kursächsische Bücherkommission ihre Arbeit als oberste Zensurbehörde Sachsens auf.
Im Jahr 1590 wurden in Dresden die Meißnische Landchronik und die Meißnische Bergchronik von Petrus Albinus gedruckt - die ersten Bücher zur sächsischen Landes- und Bergbaugeschichte.
Ab 1619 erschienen die theosophischen Schriften des Mystikers Jakob Böhme (1575-1624), der sich im Jahr 1599 in Görlitz als Schuhmacher niedergelassen hatte.
Die erste sächsische Zeitung, die "Leipziger Zeitung", erschien 1660. (Im Jahr 1921 wurde sie mit der "Leipziger Allgemeinen Zeitung" und 1926 mit dem 1897 gegründeten "Leipziger Tageblatt" zur "Neuen Leipziger Zeitung" vereint.)
Die erste wissenschaftliche Zeitschrift Deutschlands, die Acta eruditorum von Otto Mencke, wurde im Jahr 1682 in Leipzig (mit einem Privileg Kurfürst Johann Georgs III.) herausgegeben und erwarb sich schnell internationale Hochschätzung. In ihr publizierte ab 1684 auch der sächsische Gelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716, sein großes wissenschaftliches Werk verfasste er ab 1687 in Hannover).
Im Jahr 1719 eröffnete Bernhard Christoph Breitkopf (1695-1777), der auch wesentlich zur Entwicklung des Notendrucks beitrug, seinen Leipziger Buch-, Kunst- und Musikverlag.
Zwischen 1732 und 1754 erschien das 68-bändige "Große Vollständige Universal Lexikon Aller Wissenschaften und Künste", das berühmteste und meistbenutzte Lexikon seiner Zeit, im Verlag von Johann Heinrich Zedler in Halle/Leipzig.
Im Jahr 1785 gründete Georg Joachim Göschen (1752-1828) seine Leipziger Verlagsbuchhandlung. 1789 folgte die Leipziger Verlags-, Sortiments- und Kommissionsbuchhandlung von Karl Franz Gottfried Koehler.
Benedikt Gotthelf Teubner (1784-1856) eröffnete im Jahr 1811 seinen Verlag in Leipzig.
Mit der zwischen 1812 und 1819 erschienenen zweiten Auflage des Konversationslexikons des Leipziger Verlegers Friedrich Arnold Brockhaus (1772-1823) wurde der "Brockhaus" berühmt.
Der im Jahr 1825 in Leipzig gegründete Börsenverein des Deutschen Buchhandels ließ die Stadt zum Zentrum des deutschen Buchhandels werden.
Die Leipziger Verlagsbuchhandlung und Druckerei von Anton Philipp Reclam (1807-1896) eröffnete im Jahr 1828. Karl Benjamin Preusker gründete in jenem Jahr in Großenhain die erste sächsische Bürgerbibliothek.
Im Jahr 1839 erschien der bereits im Jahr 1630 von Gottlob Christian Hielscher gegründete "Anzeiger" als Dresdner Amtsblatt. Die in ganz Deutschland beliebte Leipziger Unterhaltungszeitschrift "Die Gartenlaube" erschien von 1853 bis 1944.
Die Pressefreiheit besteht in Sachsen seit 1848.
Im Jahr 1874 wechselte das Bibliographische Institut von Hildburghausen nach Leipzig. In jenem Jahr erschien "Meyers Großes Konversationslexikon" in dritter Auflage.
Die erstmals im Jahr 1887 vom Schriftsteller Ferdinand Avenarius in Dresden herausgegebene Zeitschrift "Der Kunstwart" trug wesentlich zur ästhetischen Volkserziehung in Deutschland bei.
Die Gründung der Deutschen Bücherei im Jahr 1912 und die I. Weltausstellung für Buchgewerbe und -graphik im Jahr 1914 unterstrichen die Bedeutung Leipzigs als Buchstadt.
Im Jahr 1922 entstand die Leipziger Büchergilde Gutenberg als gewerkschaftliche Buchgemeinschaft. Im selben Jahr gab das Bibliographische Institut Leipzig Meyers Lexikon in 12 Bänden (7. Auflage) heraus. Der Große Brockhaus ging 1929 in Druck.
In der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 fanden auch in Sachsen Bücherverbrennungen statt - z. B. auf dem Wettiner Platz in Dresden.
In der Zeit der DDR von 1949 bis 1989 war Leipzig Zentrum des Verlags- und Buchwesens der DDR. Viele Verlage und der zentrale Buchversand hatten hier ihren Sitz.
Im Jahr 1998 erhielt die Westsächsische Fachhochschule Zwickau den ersten sächsischen Bibliotheks-Neubau nach der deutschen Wiedervereinigung.
Die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) bezog im Jahr 2002 den derzeit größten Bibliotheks-Neubau Deutschlands. Die SLUB entstand im Jahr 1996 durch die Vereinigung der Sächsischen Landesbibliothek (die aus der Kurfürstlichen Bibliothek hervorging) mit der Universitätsbibliothek der Technischen Universität (die im Jahr 1828 als Bibliothek der Königlich-Sächsischen Bildungsanstalt begann). Mit einem Bestand von 7,2 Mio. Büchern und Zeitschriften ist die SLUB eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands.
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CD-Ausgabe "Dresden & Umgebung"
mit 3 Büchern, 16 Fotogalerien und dem vollständigen landeskundlichen Reiseführer [ weiter... ]
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