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Brühlscher Garten auf der Jungfernbastion • Moritzmonument
Nach der um 1525 begonnenen Erweiterung der Dresdner Stadtfestung nach Osten (bei der auch der Bereich um die Frauenkirche in die Stadt einbezogen wurde) entstand zwischen 1589 und 1592 an der Nordostecke der Stadtfestung die Jungfernbastion. Nach einer von August dem Starken (Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen und zugleich König August II. von Polen; reg. 1694-1733) veranlassten Neubenennung der sieben Bastionen der Dresdner Fortifikation nach der Sonne, dem Mond und fünf Planeten hieß die Jungfernbastion ab 1721 auch Venusbastion. In den Jahren 1748/49 ließ Staatsminister Graf Heinrich von Brühl die Höfe der durch eine Explosion des Pulvermagazins im Jahr 1747 demolierten Jungfernbastion, die ihm der Landesherr geschenkt hatte, zuschütten und auf dem Plateau ein neues Belvedere sowie einen Lustgarten anlegen, den später so genannten Brühlschen Garten.Bild: Elbseite der Jungfernbastion im Osten der Brühlschen Terrasse; Auf ihr ist der Brühlsche Garten angelegt. Vorn (Bereich mit Schießscharten) sind Reste der Kleinen Bastion zu sehen, die vor dem Bau der Jungfernbastion die Nordost-Ecke der Stadtfestung bildete. Vor der Aufschüttung des Bereichs der Uferstraße im 19. Jahrhundert war die Stadtmauer hier vom Elbstrom umspült.
Belvedere
Auf dem Belvederehügel der Jungfernbastion stand ein um 1589 nach Entwürfen von Giovanni Maria Nosseni für Kurfürst Christian I. von Sachsen (reg. 1586-1591) nach dem Vorbild des Prager Belvedere auf dem Hradschin gebautes und auch ähnlich aussehendes prächtiges Renaissance-Lusthaus. Zwanzig lebensgroße Sandsteinfiguren und sechzig Büsten schmückten das Bauwerk. Auch die Innenausstattung soll prächtig gewesen sein. Ein Blitzschlag in das sich darunter befindende Pulvermagazin der Bastion sprengte die ganze Anlage im Jahr 1747 in die Luft.Bild: Zweites Belvedere (1749-1751 errichtet) auf der Jungfernbastion (nach einer Zeichnung des Baumeisters Johann Christoph Knöffel)
Delphinbrunnen • Sphinxfiguren
Das den Brühlschen Garten umgebende Eisengeländer zeigt eine markierte Vertiefung, die ein Daumenabdruck von August dem Starken sein soll (der zwischen "einem Bilderkauf, zwei Staatsakten und drei Liebesspielen" hier schnell einmal seine Kraft demonstrierte). Weil das Geländer aber erst nach 1747 hier aufgestellt wurde, als der Kurfürst und König schon viele Jahre tot war, handelt es sich leider nur um eine Legende.
Bilder: Sphinxfigur (um 1750, Gottfried Knöffler); Sie und eine zweite Sphinxfigur stammen vom zweiten Belvedere und stehen im Brühlschen Garten dort, wo sich der Eingang dieses Lusthauses befand.
Böttger-Gedenkstele
Unter dem Brühlschen Garten befanden sich bis zur Explosion des Pulvermagazins im Jahr 1747 die Gewölbe, in denen Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus zwischen 1707 und 1709 das Verfahren für die Herstellung des europäischen Hartporzellans entwickelten. Böttgers "Schmelzküche" in der Jungfernbastion kann man durchaus als Wiege des europäischen Porzellans und erste europäische Porzellanmanufaktur bezeichnen.
Bild: Böttger-Gedenkstele von Peter Makolies im Brühlschen Garten; Das Portraitrelief aus Meissener Porzellan® wurde hier im Jahr 1982 anlässlich des 300. Geburtstags von Johann Friedrich Böttger aufgestellt. Die Inschrift unter dem Relief lautet: "Johann Friedrich Böttger 1682-1719", die Inschrift am Sockel: "Hier in den Gewölben der alten Dresdener Festung erfand Böttger 1708 das Porzellan".
Caspar-David-Friedrich-Denkmal
Das Caspar-David-Friedrich-Denkmal, eine 3 m hohe Plastik aus poliertem Edelstahl, zeigt das schlichte Atelier des Malers, wie es in einem Gemälde von Georg Friedrich Kersting (um 1812; ebenfalls in der Galerie Neue Meister) zu sehen ist (Bild unten).
Moritzmonument
Lage: Kopie des Denkmals am Fuß der Nordostecke (Jungfernbastion) der Brühlschen Terrasse, Original im Museum Festung Dresden (bis 1895 an der Hasenbastei) Bauzeit, Bildhauer: um 1553, Hans Walther II Merkmale: Dresdens ältestes Denkmal, Stil der Renaissance, 6 m hohes und 2,5 m breites Sandstein-Denkmal, einst farbig bemalt, auf Weisung des Kurfürsten August von Sachsen (reg. 1553-1586) in Gedenken an seinen Vorgänger und Bruder Kurfürst Moritz von Sachsen (reg. 1547-1553) geschaffen |
Unter einem dorischen Säulenbau überreicht Kurfürst Moritz von Sachsen (durch ihn erlangte die in Dresden residierende albertinische Linie der Wettiner im Jahr 1547 die Kurwürde, was Dresden zur kurfürstlichen Residenz machte), vom Tod begleitet, seinem Bruder und Nachfolger August das Kurschwert. Links steht die Gemahlin von Kurfürst Moritz, Agnes von Hessen (im Trauerkleid, denn der Kurfürst fiel 1553 in der Schlacht bei Sievershausen), rechts Anna, die aus dem dänisch-norwegischen Königshaus stammende Gemahlin Augusts.
Bild: Original des Moritzmonuments im Museum Festung Dresden
Gemeindehaus (ehem. Hofgärtnerei) • Bärenzwinger • Gondelhafen
Am Ostzugang zur Brühlschen Terrasse, vor dem Albertinum, stand einst die Hofgärtnerei. Eines der schlichten, aber wohlproportionierten Barockhäuser der bei den Bombenangriffen im Februar 1945 zerstörten Anlage wurde äußerlich originalgetreu wieder hergestellt. Seit 1954 dient es der evangelisch-reformierten Kirche als Gemeindehaus.
Am Fuße des Brühlschen Gartens und des Gemeindehauses befindet sich der Bärenzwinger mit seinem hoch von Mauern eingefassten Hof und einem alten Tonnengewölbe. Er ist der einzige erhalten gebliebene Kasematteneinstieg der Brühlschen Terrasse.
Seit 1968 ist im Bärenzwinger der gleichnamige Studentenklub eingerichtet. Früher dienten die Räume militärischen Zwecken. Bären waren hier zu keiner Zeit untergebracht. Der Name ging vielmehr aus der für diesen Teil der Stadtfestung geltenden Bezeichnung "Batardeau" hervor (die der Dresdner Zunge allerdings unangenehm zu sprechen war).
Bild: Vor der Ostseite der Brühlschen Terrasse, am Ort des früheren Gondelhafens, erstreckt sich heute eine Grünanlage (links im Bild der Zugang zum Bärenzwinger, rechts altes Mauerwerk der ehemaligen Gondelhafenanlage). Ein Teil des Gondelhafengeländes wurde nach dem Krieg in die Auffahrt der Carolabrücke einbezogen.

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