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Bautzen

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  Übersicht, Stadtplan, Aus der Stadtgeschichte
Alte Wasserkunst und Michaeliskirche
Lage: ca. 45 km westlich von Dresden am Fluss Spree
Merkmale: 67 qkm, 42.000 Einwohner (Dez. 2006), Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, politisches und kulturelles Zentrum der Oberlausitz, Zentrum der sorbischen Kultur der Oberlausitz (aber nur ca. 10% der Einwohner gehören der sorbischen Minderheit an), reich an Sehenswürdigkeiten: z.B. (spät)mittelalterliche Stadtbefestigung mit Stadtmauern, Stadttürmen und Bastionen



Tourist/Stadt-Information, Hauptmarkt 1, 02625 Bautzen, Tel. (03591) 42016, www.bautzen.de

Sorbische Kulturinformation: Postplatz 2, 02625 Bautzen, Tel. (03591) 42105

Alte Wasserkunst (Technisches Museum): Am Wendischen Kirchhof 7, 02625 Bautzen, Tel. (03591) 41588

Domschatzkammer im Domstift: An der Petrikirche 6, 02625 Bautzen, Tel. (03591) 351950

Sorbisches Museum: Ortenburg 3, 02625 Bautzen, Tel. (03591) 42403

Stadtmuseum: Kornmarkt 1, 02625 Bautzen, Tel. (03591) 498510

Gedenkstätte Bautzen II: Weigangstr. 8a, 02625 Bautzen, Tel. (03591) 40474

Bild: Alte Wasserkunst (links) und Michaeliskirche (oben rechts) an der Stadtmauer über dem Fluss Spree


Stadtplan
Bautzen - Stadtplan StändehausStadthausNicolaiturmHexenhäuselRöhrscheidtbasteiLauenturmReichenstraßeGewandhausDomstiftDom St. PetriRathausFleischmarktHauptmarktStadtapothekeJahreszeitenhausMönchsbasteiMönchskircheMichaeliskircheMühlbasteiMühltorAlte WasserkunstFriedensbrückeSpreeStadtmauerNeue WasserkunstKornmarkt, StadtmuseumReichenturmWendischer TurmSchülerturmGerberbasteiNicolaifriedhofGersdorfsches PalaisOrtenburg
Sehenswürdigkeiten
Rathaus
Marktbrunnen
Jahreszeitenhaus (Hartmannsches Haus)
Gewandhaus
Dom St. Petri
Domstift
Gersdorfsches Palais
Ortenburg (Burgwasserturm, Matthiasturm, Sorbisches Museum, Burgtheater)
Michaeliskirche
Mönchskirchenruine
Alte Wasserkunst
Neue Wasserkunst
Röhrscheidtbastei
Mühltor
Mühlbastei
Mönchsbastei
Lauenturm
Reichenturm
Wendischer Turm
Schülerturm
Gerberbastei
Nicolaiturm
Nicolaifriedhof


Aus der Bautzner Stadtgeschichte
  • Siedlungsfunde gibt es aus der mittleren Steinzeit und der frühen Bronzezeit (1800-1500 v.Chr., Aunjetitzer Kultur), um 750 v.Chr. (frühe Eisenzeit): älteste Spuren einer Burganlage (Wallanlage) auf dem Plateau der Ortenburg, 3. Jahrhundert n.Chr.: Siedlungen ostgermanischer Stämme im Bautzner Gebiet, 6. Jahrhundert: Ansiedlung der Milzener (westslawischer/sorbischer Stamm), Bautzen als Stammesmittelpunkt (wahrscheinlich mit Burganlage oder einer Kultstätte im Bereich der Ortenburg), 932: Eroberung durch deutsche Truppen unter König Heinrich I. (reg. 919-936), aber noch keine dauerhafte Besetzung des Landes, 958: Bau einer Grenzburg auf dem Ortenburgplateau - später einer deutschen Landesburg mit Ringmauer, um 990: Unterwerfung der Milzener und Besetzung der Ortenburg durch den Meißner Markgrafen Ekkehard, 999: Gründung der Bautzner Kirche St.Johannis (gilt als erste Oberlausitzer Kirche) durch das Bistum Meißen
  • 1002: urkundliche Ersterwähnung in der Chronik des Thietmar von Merseburg als civitas Budusin (benannt nach "Bud", "Bod" oder "Budetzsch" = "Grenzort" oder nach dem angeblichen Ortsgründer im 9. Jahrhundert, dem slawischen Fürsten Budissentius bzw. Budestaus, oder von "Budy" = "Hüttensiedlung" abgeleitet), 1002: Eroberung durch den polnischen Fürsten Boleslaw Chrobry, 1018: Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen dem Heiligen Römischen Reich und Polen auf der Ortenburg, 1031: Rückgabe durch Polen an das deutsche Reich, 1081: Vergabe des Landes Bautzen als Reichslehen an Herzog Vratislav II. von Böhmen, von diesem als Mitgift an seinen Schwiegersohn Wiprecht von Groitzsch übertragen, 1135: Rückgabe an den König von Böhmen, 1143-1156: im Besitz des Markgrafen Konrad I. von Meißen, 1158-1243: Oberlausitz als Nebenland der böhmischen Krone, das "Castrum Budissin" (die Burg Bautzen) wurde zur "Hauptveste" der Oberlausitz, die Stadt ist seitdem das politische und wirtschaftliche Zentrum der Oberlausitz, bis 1635 war die Ortenburg Amtssitz des Oberlausitzer Landvogts (Statthalter des böhmischen Königs), östlich der Ortenburg lag das Burglehn (eine außerhalb des Bautzner Stadtrechts gelegene Siedlung von Angehörigen der Burgbesatzung, die Häuser und Grundstücke wurden vom Landesherren als Lehen vergeben)
  • 1213: Budissin erhält das Stadtrecht, Bau mächtiger Wehranlagen (z.T. noch erhalten), Entwicklung zum bedeutenden Fernhandelsplatz (Spreeübergang der Hohen Straße/Via regia, einer der wichtigsten Ost-West-Verbindungen Europas), 1240: Bau des Franziskanerklosters, 1243: Wechsel in den Pfandbesitz des Geschlechts der Askanier (Markgrafschaft Brandenburg), ab 1283: direktes Reichslehen, 1320: Aussterben der brandenburgischen Linie der Askanier, Wechsel zurück an das Königreich Böhmen, 1346: Gründung des Oberlausitzer Sechsstädtebundes (v.a. ein Schutz- und Trutzbündnis des Städtebürgertums zur Sicherung von Handel und Gewerbe gegen Raubrittertum und Straßenräuberei), Budissin ist führende Stadt im Städtebund, 1405: urkundliche Ersterwähnung der Ortenburg (damals erhielt die Burg eine stärkere Befestigung), 1401 und 1441: große Stadtbrände (zerstörten auch die hölzernen Gebäude der Ortenburg), 1429 und 1431: erfolglose Belagerung von Budissin durch die Hussiten, 1469-1490: Regierung von König Matthias Corvinus von Ungarn auch über die böhmischen Nebenländer mit der Oberlausitz, 1483-1486: König Matthias Corvinus ließ die Burg im Stil der Spätgotik erneuern (das Hauptgebäude der Ortenburg steht auf den Grundmauern jener Bauphase, der damals aus dem Matthiastor erbaute Matthiasturm blieb erhalten)
  • 1520-1525: Einzug der Reformation, das katholische Kollegiatkapitel St. Petri blieb erhalten (war ab spätestens 1567 katholische Bistums-Administratur für die beiden Lausitzen und das Bistum Meißen), 1547: Pönfall (der protestantische Oberlausitzer Sechsstädtebund hatte dem (katholischen) Kaiser vor der Schlacht bei Mühlberg die Treue verweigert und sein Heer zurückgezogen), Verlust der Hochgerichtsbarkeit und zahlreicher politischer und wirtschaftlicher Privilegien, hohe Bußgeldzahlung, um 1550: Eröffnung der Wolrabschen Druckerei (Beginn des traditionsreichen Bautzner Verlagswesens),
  • Dreißigjähriger Krieg (1618-1648): mehrmals von Truppen Wallensteins, Sachsens und Schwedens belagert, große Zerstörungen, 1621 und 1634: Ortenburg bei schwedischen Belagerungen schwer beschädigt, die hölzernen Burgbauten verbrannten, 1634: Brandzerstörung der ganzen Stadt auf Befehl des kaiserlichen Oberst von der Goltz (auch wesentliche Teile der Archive und Bibliotheken gingen verloren), 1635 (nach dem Friedensschluss von Prag): Wechsel der Oberlausitz vom Königreich Böhmen zum Kurfürstentum Sachsen, Beginn des Wiederaufbaus von Budissin und der Ortenburg
  • 1709: großer Stadtbrand, 1813 (gegen Ende der Napoleonischen Kriege): Schlacht bei Bautzen unter erheblicher Beschädigung der Stadt (Kaiser Napoleon I. erzielte hier einen seiner letzten Siege vor der großen Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig), 1868: Umbenennung von Budissin in Bautzen auf Grundlage einer sächsischen Ministerialverordnung, Ortenburg als Sitz der Oberamtsregierung der Oberlausitz, 1904: Inbetriebnahme der Sächsischen Landesstrafanstalt Bautzen I und Bau des Untersuchungsgefängnisses Bautzen II, 1921: Bautzen wurde Sitz des Bistums Meißen, Zeit des Nationalsozialismus: Inhaftierung zahlreicher politischer Gegner in den Bautzner Haftanstalten, 1945: Bautzen zur Festung erklärt und stark umkämpft (etwa ein Drittel der Häuser durch Artilleriebeschuss durch die Sowjetarmee zerstört), Rückeroberung durch die Wehrmacht beim letzten größeren deutschen Panzerangriff des Krieges, Kapitulation im Mai 1945, Einrichtung eines großen Haftlagers für Nazi-Funktionäre und Kriegsverbrecher, aber auch Regime-Gegner der sowjetischen Besatzungszeit durch die sowjetische Administration, 1952: Gründung des Staatlichen Ensembles für sorbische Volkskultur (Pflege des sorbischen Brauchtums wie Volkstanz, Volksliedgut und Trachten, seit 1990 Sorbisches National-Ensemble genannt), Zeit der DDR: Bautzen wurde bedeutende Wissenschafts- und Industriestadt, Inhaftierung auch zahlreicher Regime-Gegner in den Bautzner Gefängnissen, 1992: Einrichtung einer Gedenk- und Begegnungsstätte für die Opfer politischer Gewaltherrschaft in der Untersuchungshaftanstalt Bautzen II, ab 1990: umfassende Sanierung der Altstadtgebiete


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