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Museum für Sächsische Volkskunst (Volkskunstmuseum)

Ausstellungsort: (Innere Neustadt)

Das im Jahr 1897 gegründete Museum für Sächsische Volkskunst ist seit 1913 im Jägerhof eingerichtet. Auf drei Etagen zeigt es wertvolle Erzeugnisse des sächsischen Kunsthandwerks und regionaler Traditionen, vor allem der Möbeltischlerei, Schmiedekunst, Zinngießerei, Töpferei, Glasbläserkunst, Drechslerei, erzgebirgischen Schnitzkunst und der Klöpplerei. Gezeigt werden auch kunstvoll bemalte Bauernmöbel, phantasievoll gestaltete häusliche Gegenstände, sächsische und sorbische Trachten, Seiffener Spielzeug, Beispiele bergmännischer Volkskunst und prächtiger Weihnachtsschmuck.

Eine weitere Attraktion des Museums sind die alljährlichen Oster- und Weihnachtsausstellungen, die sächsische Volksbräuche und Festtraditionen in stimmungsvoller Atmosphäre vorstellen.

Besucher-Information: www.skd-dresden.de

Am Ende des 19. Jahrhunderts kam in vielen Regionen Deutschlands die Idee auf, regionale volkskünstlerische Sachzeugen in einem Museum (ähnlich dem Nordischen Museum in Stockholm) zu bewahren und zu dokumentieren. Künstler, Wissenschaftler und Pädagogen streb­ten dabei auch eine Erneuerung der als ziellos empfundenen Kultur des späten 19. Jahrhun­derts von den ethnischen Wurzeln her an.

Volkskunstmuseum - BeispieleIm Jahr 1897 gründete sich der "Verein für säch­sische Volkskunde", zu dessen Haupt­aufgaben der Aufbau eines Volkskunstmuseums gehörte. Besonders das Engagement des Malers und Professors an der Königlichen Kunst­gewerbe­schule Oskar Seyffert (1862-1940), der auch Vorsitzender des Vereins war, ließ den Muse­umsbestand schnell wachsen. Vorerst verwahrte man die Sammlung zum größten Teil in Keller­räumen der Kunstgewerbeschule und des Japanischen Palais. Ein kleiner Teil wurde in einer ständigen Ausstellung im Palais im Großen Garten präsentiert. Nach dem Umbau des Jägerhofes im Jahr 1913 konnte hier das Landesmuseum für sächsische Volkskunst eröffnen, eines der ersten Museen dieser Art im deutschsprachigen Raum. Im Jahr 1923 übernahm der Landesverein Sächsischer Heimatschutz das Museum.

Bilder: Vier Puppen mit Pappmachéköpfen (Thüringen 1860/80), verzierte Ostereier (Christa Augst, Schabtechnik, 1994), Buckelbergwerk mit Grubenglocke (Holz, geschnitzt und bemalt, Erzgebirge, Mitte des 19. Jahrhunderts), Kleiderschrank aus der südlichen Oberlausitz (Nadelholz, bemalt, 1759); (Fotografien: Jürgen Karpinski, Staatliche Kunst­sammlungen Dresden)


Den Schwerpunkt der Sammlung bildet die Volkskunst der obersächsischen Landschaften und der Lausitz. Durch eine solche Konzentration konnte sich das Museum einen besonderen regionalen und Lebenszusammenhang bewahren. Außer der im Zuge der Industrialisierung allmählich ausgestorbenen bäuerlich bestimmten Volkskunst wird auch lebendige Volkskunst wie z.B. die des Erzgebirges (Spielzeugmacherei, Schnitzkunst, Klöppelei) präsentiert, die heute auf der Grundlage einer vielfältigen gewerblichen Produktion und Arbeitsteilung neben der entwickelten Industrie weiterbesteht. Etwas Besonderes ist auch die lebendige slawische Volkskultur der Lausitzer Sorben, die im Museum unter anderem mit Trachten und vielerlei textilen Techniken präsent ist.

Im Zweiten Weltkrieg, ab 1942, waren die Bestände des Volkskunstmuseums in Schloss Weesenstein eingelagert, sodass sie keine wesentlichen Schäden und Verluste erlitten. Schon zu Weihnachten 1945 konnte wieder eine erste Ausstellung in den provisorisch gesicherten Räumen im Erdgeschoss des Jägerhofes eröffnen. Als im Jahr 1950 die bürgerlichen Vereine und Vereinsmuseen aufgelöst wurden, gelangte das Volkskunstmuseum in den Staatsbesitz. Bis 1954 war es als erstes der zerstörten Dresdner Museen vollständig wiederhergestellt. Seit 1968 gehört es zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.




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