Landeshauptstadt Dresden
Dresdner Stadtgeschichte
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Dresden in der Napoleonischen Zeit • Biedermeier (1790-1828)

Kaiser Napoleon macht Sachsen zum Königreich

Das Echo auf die Französische Revolution von 1789 bis 1795 blieb in der stark vom Untertanengeist beherrschten Residenzstadt Dresden sehr verhalten. Im Jahr 1794 streikten allerdings etwa 3000 Gesellen verschiedener Gewerbe und legten die Wirtschaft der Stadt nahezu lahm, bis das Militär den Streik gewaltsam beendete.

In Schloss Pillnitz trafen sich im Jahr 1791 Leopold II. von Österreich und Friedrich Wilhelm II. von Preußen, um gemeinsame Maßnahmen gegen die französische Revolution zu beschließen. Gastgeber Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen war nicht an den entscheidenden Verhandlungen beteiligt. Der in der Pillnitzer Konvention beschlossene Interventionskrieg, an dem Sachsen von 1793 bis 1796 teilnahm, endete mit einer Niederlage für die preußischen, österreichischen und sächsischen Verbündeten.

Nach der Besetzung durch französische Truppen trat das Kurfürstentum Sachsen dem Rheinbund bei und stieg am 20. Dezember 1806 zum Königreich Sachsen von Napoleons Gnaden auf. Kurfürst Friedrich August III. regierte nun als König Friedrich August I. von Sachsen. Bis zur Niederlage Napoleon Bonapartes im Jahr 1813 stand Sachsen treu an dessen Seite. (Das Königreich Sachsen hatte noch etwas mehr als einhundert Jahre Bestand, bis dann im Jahr 1918 der letzte sächsische König Friedrich August III. abdanken musste.)

Sachsens Wirtschaft, auch die Dresdner Manufakturen, profitierte sehr von der gegen England verhängten Kontinentalsperre und dem sprunghaft steigenden Militärbedarf, insbesondere auch die sächsische Textilindustrie.

Im Juli 1807 besuchte Kaiser Napoleon I. (Napoleon Bonaparte) erstmals Dresden. Von Tilsit her reiste er über Görlitz (wo er beim Kaufmann Oertel nächtigte) nach Bautzen, wo ihn König Friedrich August I. und viel Volks empfing, und weiter über Bischofswerda in die aus diesem Anlass festlich beleuchtete und geschmückte Stadt Dresden. Über Meißen und Leipzig führte sein Weg dann weiter nach Paris.

[siehe auch: Sächsische Landesgeschichte - Napoleonische Zeit ]

Dresden im Napoleonischen Krieg

Kaiser Napoleon I. weilte im Jahr 1812 mit seinen Verbündeten in Dresden, um von hier den Feldzug gegen Rußland zu starten. Sachsen war mit 21.000 Mann, 7.000 Pferden und 48 Geschützen daran beteiligt. Nur etwa 1000 sächsische Soldaten kehrten zurück.

Bei dem mit entsetzlichen Verlusten einhergehenden Rückzug der "Großen Armee" aus Rußland machte Kaiser Napoleon - seinen Truppen vorauseilend - am 14. Dezember 1812 in Dresden Station.

Am 28. Juni 1813 traf sich der österreichische Reichskanzler Fürst von Metternich (war 1801-1803 Leiter der 1665-1919 bestehenden österreichischen Gesandtschaft in Dresden gewesen) im Palais Brühl-Marcolini (Dresden Friedrichstadt) mit Kaiser Napoleon, der hier Quartier genommen hatte. Im Ergebnis dieser denkwürdigen Unterredung schloss sich Österreich den antinapoleonischen Verbündeten an.

In der Schlacht bei Dresden im August 1813 errang Napoleon seinen letzten Sieg auf deutschem Boden. Das Moreau-Denkmal in Räcknitz erinnert an dieses Gefecht mit 15.000 Toten, 15.000 Verwundeten und über 20.000 kriegsgefangenen Preußen, Österreichern und Russen.

Die Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 brachte Napoleon eine verheerende Niederlage. Die sächsischen Truppen liefen zum Feind über, während König Friedrich August I. nach der Schlacht als Gefangener nach Berlin gebracht wurde, von wo er erst 1815 nach Sachsen zurückkehren durfte. Die belagerte Festungsstadt Dresden kapitulierte am 11. November 1813.

Dresden in der Nachkriegszeit

Die Sieger der Völkerschlacht bei Leipzig erklärten Sachsen zum russisch-preußischen General-Gouvernement. Fürst Nikolaus Repnin-Wolkonski (1778-1845), der als Gouverneur im Brühlschen Palais residierte, sorgte mit seinen Reformen für eine Belebung des politisch-kulturellen Lebens in Dresden und Sachsen.

Dresden verfiel nach den Aufregungen der Napoleonischen Kriege wieder in das Alltagsleben einer Residenzstadt. König Friedrich August I., der im Jahr 1815 aus seiner Berliner "Kriegsgefangenschaft" nach Sachsen zurückkehrte, machte sofort die meisten der unter Gouverneur Repnin-Wolkonski eingeleiteten Reformen wieder rückgängig. Die Bürger, denen die "große Politik" nur Elend und herben Verlust gebracht hatte, zogen sich in den sehr privaten Stil des Biedermeier zurück.

Im Jahr 1815 wurde die Chirurgisch-Medizinische Akademie gegründet. Zu ihren Professoren gehörte der seit 1814 in Dresden wirkende berühmte Arzt und Maler Carl Gustav Carus (1789-1869), der als Künstler ein Schüler von Caspar David Friedrich war. Der König ernannte ihn im Jahr 1827 zum Leibarzt der Königlichen Familie.

Wilhelm Gotthelf Lohrmann gründete (im Brühlschen Gartenpavillon auf der Brühlschen Terrasse) im Jahr 1828 die Königliche Technische Bildungsanstalt - ein früher Vorläufer der Technischen Universität (ab 1871 Königlich-Sächsisches Polytechnikum, ab 1890 Technische Hochschule, ab 1961 Technische Universität). Auch der Sächsische Kunstverein gründete sich im Jahr 1828.




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