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Stadtteil Leuben

Urkundliche Ersterwähnung: 1349 als Luben (altsorbisch: Ort des Luban), Eingemeindung nach Dresden: 1921

Dokumente von 1349 erwähnen für das Platzdorf Leuben ein Vorwerk und einen bischöflichen Rastplatz. Die Chroniken des 14. und 15. Jahrhunderts verzeichnen für die Leubener Flur zahlreiche adlige und bürgerliche Grundherren. Noch um 1800 teilten sich hier das Religionsamt des Dresdner Rates, das Leubnitzer Amt sowie Weesensteiner und Lockwitzer Grundherren in die Gerichtsbarkeit.

Am ehemaligen Dorfplatz von Leuben, zu dem einst auch zwei Teiche gehörten, blieben drei alte Bauernhöfe erhalten. Auch an der Pirnaer Landstraße stehen mehrere Häuser aus früherer Zeit.

Über Jahrhunderte hinweg gehörten zahlreiche Dörfer im Südosten des späteren Dresdner Gebietes zur Leubener Kirchgemeinde. Die wahrscheinlich im Jahr 1512 errichtete Leubener Kirche wurde im Jahr 1900 abgebrochen. Nur der Kirchturm und alte Grabmale des im Jahr 1675 angelegten Friedhofes blieben erhalten, darunter die Grabstätte der Schauspielerin Friederike Caroline Neuber.

Im Jahr 1901 war die neue Leubener Kirche fertiggestellt - nach einem Entwurf des Architekten Emil Scherz im Stil der Neogotik mit einem 75 m hohen Turm. Aus der alten Leubener Kirche stammen der Taufstein von 1610 und ein Fenster mit Glasmalerei, das unter anderem das Alnpecksche Wappen auf rotem Grund zeigt. Das Epitaph für den bedeutenden Baumeister Hans von Dehn-Rothfelser (gest. 1561) war im Jahr 1722 von der abgebrochenen alten Dresdner Frauenkirche nach Leuben gelangt und auf dem Leubener Friedhof eingemauert worden. Erst im Jahr 1876 entdeckte man es wieder.

Im 19. Jahrhundert entstanden bei Leuben mehrere Fabriken, darunter eine Asbest-, eine Fettstoff-, eine Hut- und eine Möbelfabrik. Auch Betriebe der Metallindustrie siedelten sich hier an.

Ab 1895 führte die rasante wirtschaftliche Entwicklung in Niedersedlitz, Dobritz und Laubegast, aber auch in dem an einem wichtigen Verkehrsweg nach Pirna und weiter nach Böhmen gelegenen Ort Leuben zu einem umfangreichen Wohnungsbau - zunächst in der Umgebung von Altleuben, dann auch im Bereich der Stephensonstraße und der Berthold-Haupt-Straße. In Leuben wuchs außerdem ein vornehmes Villenviertel heran. Zwischen Niedersedlitz und Laubegast ging eine über Leuben verkehrende elektrische Straßenbahnlinie in Betrieb.

Die Ende des 19. Jahrhunderts beginnende städtische Bebauung Striesens zwang die dortigen Großgärtnereien zur Verlegung ihrer Betriebe nach Osten - unter anderem auch nach Leuben und Laubegast. Noch heute bestehen hier Saatzuchtbetriebe und zahlreiche Kleingartenanlagen.

Die Bombenangriffe im Februar 1945 richteten in Leuben vereinzelte Schäden an. Nach dem Krieg, als alle Bühnen des Dresdner Stadtzentrums zerstört waren, bezog die Dresdner Operette ihr Ausweichquartier im Gasthof Pirnaer Landstraße 131 (nördlich des Leubener Dorfplatzes gelegen). Dieser früher "Feenpalast" genannte Gasthof war der größte Tanzsaal des Dresdner Ostens. Schon im Herbst 1945 fanden hier erste Operetten-Aufführungen statt. Ab 1947 hieß das Haus "Apollotheater", dann wurde es ab 1954 als Staatliches Operettentheater geführt.

Nach dem Krieg entstanden mehrere neue Industriebetriebe auf der Leubener Flur, auch Teile des Sachsenwerkes (Elektromaschinenbau).

In den Jahren 1970 bis 1974 wuchs zwischen der Breitscheidstraße und der Pirnaer Landstraße ein neues Wohnviertel mit fünf-, elf- und fünfzehngeschossigen Hochhäusern heran. Die Wohnblocks sind in ihrer Lage und Gestalt auf den diagonalen Verlauf der Zamenhofstraße und des nach Tolkewitz führenden Flutgrabens abgestimmt.




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