Landeshauptstadt Dresden
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Stadtteile Leutewitz und Omsewitz-Burgstädtel

Leutewitz

Urkundliche Ersterwähnung (Bor-Urkunde): 1071 als Lutewicz (altsorbisch: Leute des Lut), Eingemeindung nach Dresden: 1921 (Volkspark Leutewitz schon 1909)

Im Jahr 1311 unterstand Altleutewitz, ein kurzes Straßendorf, dem Meißner Domstift. Aus alten Urkunden ist auch bekannt, dass die Bauern im Jahr 1378 Huthafer als Entschädigung für Weiderechte in den markgräflichen Waldungen des Zschonergrundes an den Landesherrn entrichten mussten. Nach der Reformation gelangte das Dorf im Jahr 1559 zusammen mit anderen Stiftsdörfern der Umgebung zum Amt Dresden.

Die im Jahr 1839 nahe der Steinbacher Straße errichtete Holländische Windmühle, in der auch eine Wohnung eingerichtet war, zählte ab 1844 mit dem zugehörigen Ackerland und einem ergiebigen Weinberg zum Besitz von Wilhelm Felgentreff. Dieser richtete hier eine Gastwirtschaft ein, die besonders in der Zeit der Baumblüte und der Mostherstellung ein beliebtes Ausflugsziel der Dresdner war. Die im Jahr 1914 stillgelegte Mühle ist heute als technisches Denkmal geschützt.

Nahe der Mühle ist der fünfte Lichtschacht ("Lichtloch") des 6 km langen, zwischen 1817 und 1837 gebauten Tiefen Erbstollens zu finden, der die Freitaler Kohleschächte in die Elbe entwässerte.

Die Leutewitzer Einwohner gehörten zur Kirchgemeinde Briesnitz, dann ab 1897 zur Kirchgemeinde Cotta.

Noch um 1876 gab es auf der Flur nur das kleine Dorf Altleutewitz, von dessen Bausubstanz wenig erhalten blieb. Erst um 1900 begann in Leutewitz ein nennenswerter Wohnungsbau - zunächst an der Wilhelm-Müller- und der Droste-Hülshoff-Straße. Zwischen diesen beiden Straßen bestehen noch heute große Gärtnereien.

Mehrere Leutewitzer Ziegeleien verarbeiteten den in der Umgebung abgebauten Lehm. Der im Süden der Leutewitzer Flur zutage tretende Plänersandstein wurde ab 1900 in mehreren Steinbrüchen, vor allem im Bereich der Steinbacher Straße, gebrochen.

Im Jahr 1906 erwarb die Stadt Dresden ein etwa 7 ha großes Stück der Flur und legte darauf im Jahr 1911 den Leutewitzer Volkspark mit Promenaden sowie Sport- und Spielplätzen an. Zwischen dem Park und Altleutewitz entstanden zwischen 1925 und 1935 zahlreiche Eigenheime.

Omsewitz-Burgstädtel

Urkundliche Ersterwähnung: Omsewitz 1317 als Omasuwicz (altsorbisch: Leute des Omaz), Burgstädtel 1511 als Borckstadtel (altdeutsch), Vereinigung von Omsewitz und Burgstädtel: 1905, Eingemeindung nach Dresden: 1930

Die Omsewitzer Flur erstreckt sich vom Omsewitzer Grund bis auf die Höhen über Briesnitz, von denen sich eine schöne Aussicht über das Dresdner Elbtal bietet.

Im Jahr 1317 stiftete der Archidiakon von Nisan dem Meißner Dom ein Omsewitzer Herrengut. In den Jahren 1390 und 1392 gingen große Teile des Bauerndorfes Omsewitz in den Besitz des Meißner Domkapitels über. Nach der Reformation gehörte das Dorf ab 1559 zum Amt Dresden. Das im Omsewitzer Grund gelegene Vorwerk Burgstädtel wurde nach der Reformation aufgelöst.

Am Haus Altburgstädtel 7 blieb ein Sitznischenportal aus der Zeit der Renaissance erhalten. In Altomsewitz sind einige größere Gehöfte wie der burgähnliche Vierseithof Altomsewitz 2 zu sehen. Der Schlussstein des Rundbogentores zeigt unter einer fünfzackigen Krone und den Besitzerinitialen die Jahreszahl 1783.

Erst nach dem Ersten Weltkrieg entstand in Omsewitz eine größere neue Wohnsiedlung - zunächst mit Mehrfamilienhäusern an der Warthaer und der Gompitzer Straße. An der Freiheit entstanden Gärtnereien und dazwischen Kleinhaussiedlungen an der Roitzscher, der Ziegelei- und der Gompitzer Straße. Die Zwei- und Dreifamilien-Villen im Bereich der Martin-Opitz-Straße wurden zwischen 1920 und 1930 gebaut.




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